ARTISET Magazin | 1-2 2022
16 ARTISET 01/02 I 2022 Im Fokus und -modelle abgestimmt sind, gehe es um Alleinstehende oder Patchwork-Familien. Pro Senectute sowie die Vereinigungen Alzheimer beider Basel werden ihre Büros hier betreiben, wäh- rend die Universitäre Altersmedizin «Felix Platter» bereits jetzt altersmedi zinische Leistungen und Hausarzt praxen vor Ort anbietet. Von Beginn an standen Prinzipien der Nachhaltigkeit im Zentrum des Projektes. Initiiert von Richard Schlägel (Präsident) und Andreas Courvoisier (Vizepräsident), erfolgte im Jahr 2015 die Gründung der Baugenossenschaft wohnen&mehr. Zur Umsetzung des Bauvorhabens wurde auf ein ausgewo- genes Zusammenspiel verschiedener Aspekte von Nachhaltigkeit geachtet. In denWorten des Co-Geschäftsleiters Claudio Paulin geht es also weniger darum, sozusagen ein «Matterhorn» unter den Zielsetzungen zu erreichen, sondern eine hochgelegene und an Hü- geln reiche «Blüemlisalp»: Nicht eine einzelne, alles überragende Zielsetzung, sondern mehrere Zielsetzungen entlang den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Dimensionen von Nachhaltig- keit sollen erreicht werden. Ziel 2000-Watt-Gesellschaft Im Bereich der ökologischen Nachhal- tigkeit orientiert sich wohnen&mehr an den Zielvorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft und setzt auf erneuerbare Energien. Dies zeigt sich zum Beispiel in der grossen Photovoltaikanlage und dem sogenannten Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) im Areal. Auch wird Erdwärme zurWärmeversor- gung genutzt, Baumaterialien werden nach Eco-Devis-Empfehlungen ausge- sucht und grosszügige Grünflächen an- gelegt, auch auf den Dächern. Gemäss dem Prinzip der kurzen Wege sind die alltäglichen Dinge gut zu Fuss erreich- bar und das Areal gut am öffentlichen Verkehr angeschlossen. Zugleich soll bezahlbarer Wohn- raum für alle geschaffen werden, ein- schliesslich Personen mit geringem Einkommen und/oder Vermögen. Die Grösse des Areals trägt hier entschei- dend zur ökonomischen Effizienz bei: Indem die Materialien und komplexen Planungsprozesse für den Bau und die Ausgestaltung von über 500 Wohnun- gen gebündelt werden, können Erspar nisse erzielt und die Kosten tiefer ge- halten werden als bei einer geringen Anzahl an Wohnungen. Die grösseren Ausgaben für qualitativ hochstehendes Material zahlen sich durch die Dauer- haftigkeit in geringeren Betriebs- und Unterhaltskosten längerfristig aus. Schliesslich profitiert das Projekt vom Interesse der Banken, die mit guten Konditionen entgegenkommen. Blick auf die Westfeld-Baustelle im Januar: Die ersten Wohnungen werden Ende 2022 bezugsbereit sein. Foto: Kathrin Schulthess
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