ARTISET Magazin | 1-2 2022

ARTISET 01 & 02 I 2022  21 Abacus Forum AbaCare 03.03.2022, virtueller Event Anmeldung: abacus.ch/foren Ihr Nutzen mit AbaCare Mit AbaCare können Sie sämtliche Stammdaten pro Klient effizient erfassen und verwalten. Verschiedene Typen von Bewohnerereignissen, wie Eintritt, Zimmerwechsel oder Spitalaufenthalt, werden übersichtlich pro Klient digital gespeichert und dienen als Basis für die monatliche Berech- nung der Bewohnerbuchungen. Automatisch werden dabei die bezogenen Leistungen pro Klient für die Fakturierung generiert – alles integriert in einem System. Heimverwal- tung jederzeit im Griff AbaCare – Die Software für Heime und soziale Institutionen Weitere Informationen finden Sie unter: abacus.ch/abacare Der Umstand, dass die rund 600 Mietenden während der monatelangen Bauzeit präsent waren, trug zweifellos zur Komplexität des Projekts bei. Zur Lösung dieses Problems inspirierten sich die Projektleiter an den Methoden für «be- wohnte» Baustellen der französischen Architekten Lacaton und Vassal, die sich auf die Sanierung grosser Wohnkom- plexe spezialisiert haben. Sie organisierten eine Art Woh- nungsturnus, bei dem die Mietenden der Reihe nach in eine von dreissig Übergangswohnungen umzogen, um die Durchführung der notwendigen Arbeiten innerhalb ihrer eigenenWohnungen zu erlauben, so etwa die Umgestaltung der Badezimmer für eine bessere Zugänglichkeit für Perso- nen mit eingeschränkter Mobilität oder die Umwandlung der Balkone zu Loggien. Da, wo die Norm SIA 500 «Hin- dernisfreie Bauten» nicht punktgenau umgesetzt werden konnte, wurden Kompromisse mit den zuständigen Behör- den gefunden. «Die Lösungen erreichen nicht überall den optimalen Standard, sind aber durchaus praktikabel», sagt Sébastien Schmid. Zahlreiche Akteure Die Organisation der Wohnungsumzüge auf Zeit gestalte- te sich umso schwieriger, als viele der Mietenden in fortge- schrittenem Alter teilweise auf Unterstützung angewiesen sind. Aus diesem Grund wurden zwei Mediatoren beige- zogen, die Fragen der Mietenden beantworteten, sie infor- mierten und berieten. So konnten Ängste abgebaut, kom- plizierte Situationen entwirrt und Terminprobleme gelöst werden. Weitere Personen und Instanzen, die wesentlich zum Erfolg des Sanierungsprojektes beitrugen, waren der Immobilienverwalter, die vier Pflegefachfrauen des medizi- nischen Zentrums, die drei Hauswarte, die Bewohnerver- einigung von Les Minoteries sowie vier Zivilschützer und ein Verein zur Unterstützung unterstützungsbedürftiger Menschen, die den Mietenden beim Umzug ihrer Woh- nungen halfen. Vibrierende Presslufthämmer, lärmende Bohrmaschinen, allgegenwärtiger Staub, ein ständiges Stimmengewirr und ein Hin und Her von Arbeitern auf den Gerüsten vor den Fenstern: An Gründen für Unmut, Ärger und Ungeduld fehlte es den Mietenden nicht. Heute freuen sie sich jedoch über die positiven Aspekte der Renovation: eine bessere Schalldämmung, eine wiedergefundene Solidarität, weniger Vandalismus und Pöbeleien, sicherere Aussenwege sowie, insbesondere für Rollstuhlfahrer, ein leichterer Zugang zu Bädern und Küchen. Und natürlich niedrigere Heizkosten. Der langfristige Erfolg der Energiewende in Les Minoteries wird jedoch auch wesentlich von den Mietenden, von ihrem Verhalten und ihren individuellen Konsumgewohnheiten abhängen. Die entsprechenden Herausforderungen wurden ihnen an themenspezifischen Informations- und Sensibili- sierungsveranstaltungen vorgestellt. Die gelungene Renovation von Les Minoteries hat die Stadt Genf darin bestärkt, die Sanierung ihres Immobi­ lienbestands mit insgesamt 800 Gebäuden fortzusetzen.

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