ARTISET Magazin | 1-2 2022

42  ARTISET 01/02 I 2022 Aktuell Die Suche nach Pflegekräften gleicht oft der sprichwört­ lichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Besonders rar auf dem Arbeitsmarkt sind diplomierte Pflegefachpersonen. Um der angespannten Personalsituation zu begegnen, gibt es eine Reihe von Anstrengungen. Unter anderem alimentiert der Bund über einen Zeitraum von fünf Jahren kantonale Förderprogramme, um wiedereinsteigenden Pflegefach­ personen die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern. Rund zwei Drittel der Kantone nehmen mittlerweile daran teil und beanspruchen die bereitgestellten Bundesgelder. Je zur Hälfte beteiligen sich Bund und Kantone an den Kosten für Auffrischungskurse. Damit sollen Betriebe und Wiederein­ steigende gleichermassen ermutigt und entlastet werden. Noch längst nicht alle Interessierten erreicht Der Erfolg der Bemühungen ist – jedenfalls bisher – über­ schaubar. Die meisten Kantone haben ihre Programme erst vor rund zwei Jahren gestartet, und damit zu einem Zeit­ punkt, an dem die Pandemie andere Prioritäten erforderte. Auf Bundesebene sind, Stand jetzt, keine Zahlen verfügbar, weder zur Anzahl der Personen noch zum ausgeschütteten Berufsfrauen mit Lebenserfahrung sind ein Gewinn für die Betriebe – und mildern den akuten Personalmangel. Sie zu finden, erfordert Kreativität vonseiten der Arbeitgebenden vor Ort. Mit Geldern der öffentlichen Hand allein ist wenig erreicht. Das zeigen Erfahrungen aus der Zentralschweiz. Von Elisabeth Seifert Wiedereinsteigerinnen wollen gefunden werden Betrag. Besondere Bemühungen unternommen haben seit Frühling 2020 die sechs Zentralschweizer Kantone Luzern, Obwalden, Nidwalden, Schwyz, Uri und Zug. Ihre gemein­ same Kampagne «MeinWiedereinstieg in die Pflege» bezieht sämtliche Akteure mit ein. Neben verschiedenen Anbietern von Weiterbildungskursen, darunter Artiset Bildung, sind Vertretungen der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden mit an Bord. Koordiniert wird das Projekt durch den Be­ rufsbildungsverband Xund, Organisationen der Arbeitswelt (OdA) Gesundheit Zentralschweiz. Trotz des Engagements, das etwa eine Internetplattform, Medien- und Weiterempfehlungskampagnen umfasst, konnten in den letzten beiden Jahren gerade mal 11 Gesuche um die Übernahme der Kosten von Auffrischungskursen bewilligt werden, 4 im Jahr 2020 und 7 im vergangenen Jahr. Diese Zahlen bilden allerdings nicht die Gesamtheit der Wiedereinsteigerinnen ab, betont Tobias Lengen, Ge­ schäftsführer der OdA und stellvertretender Direktor des Bildungszentrum Xund. Nur ein kleiner Teil der Interessier­ ten steige nämlich über einen solchen Kurs wieder in den Beruf ein. Die meisten werden auch ohne zuvor besuchte

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