Gewalt verhindern Magazin ARTISET 1-2 2023

kurz & knapp 26 ARTISET 01/02 I 2023 Spezielle Session Am 24. März lädt Nationalratspräsident Martin Candinas zur ersten Behindertensession der Schweiz. Ende Januar sind die teilnehmenden 44 Parlamentarierinnen und Parlamentarier in einer von Pro Infirmis organisierten Wahl gewählt worden. Sie nehmen damit 22 Prozent der total 200 Parlamentssitze ein – dies entspricht gemäss Statistik dem Anteil an Menschen mit Behinderung in der Schweizer Bevölkerung. Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier debattieren im Nationalratssaal eine Resolution zumThema politische Teilhabe und politische Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz. Die Behindertenkommission hat die Resolution im Vorfeld der Session erarbeitet, und die Parlamentarierinnen und Parlamentarier können dazu Änderungs- und Ergänzungsanträge einreichen. Inklusion: Ende Januar haben Inclusion Handicap und Agile.ch beschlossen, die eidgenössische Inklusionsinitiative mit zu lancieren. Ende April solle die Unterschriftensammlung starten. Angehörige: In der Schweiz gibt es über 50000 Young Carers. Die Hochschule für Gesundheit Careum hat die Website young-carers.ch lanciert. Junge pflegende Angehörige erzählen ihre Erfahrungen. Lebensgeschichten: Das Netzwerk Erzählcafé Schweiz fördert die Etablierung moderierter Erzählcafés. Demenz: Symptome und Bedürfnisse von Personen mit Demenz bleiben oft unerkannt. Ein Erfassungsinstrument, das im Rahmen der «Seniors-D-Studie» zusammen mit Angehörigen und Pflegenden geprüft wird, solle Abhilfe schaffen. Heimerziehung: Eine Studie untersucht Veränderungen des persönlichen Lebens von jungen Menschen in den stationären Erziehungshilfen. Erste Ergebnisse finden sich auf der Website des Fachverbands Integras. kurz & knapp Demenztherapie: Puppen statt Medikamente Für die Behandlung von älteren Demenzkranken verwendet das Lausanner Universitätsspital in einer Mitte Januar begonnenen Studie sogenannte Therapiepuppen. «Wir geben die Puppen den Patientinnen und Patienten, die sich unruhig oder aggressiv verhalten, um sie zu beruhigen», sagte Patrizia D’Amelio, Chefärztin der Geriatrieabteilung , auf Anfrage von Keystone-SDA. Damit könne auf Medikamente verzichtet werden, die nicht unbedingt wirksam seien und erhebliche Nebenwirkungen hätten. Dabei wird die eine Hälfte der Patienten eine Puppe erhalten und die andere Hälfte ein gewöhnliches Kissen. Mit der Puppe solle jemand Verantwortung für etwas übernehmen und damit von einem Menschen, der Hilfe braucht, zu einemMenschen werden, der selber pflegt, sagt Patrizia D’Amelio. Puppen können eine beruhigende Wirkung haben. Foto: Keystone

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