Gewalt verhindern Magazin ARTISET 1-2 2023

40 ARTISET 01/02 I 2023 Sicherheitsvorgaben und den Qualitätsstandards gerecht werden? Und was verbirgt sich hinter Begriffen wie «Lernmanagementplattform Moodle», «Transfertag» oder «E-LAK»? Die LAK ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit dem Ziel einer bestmöglichen Pflege und Betreuung der in Liechtenstein wohnenden Kranken, Betagten und Hilfsbedürftigen. Diesen Auftrag erfüllt die LAK, indem sie an sechs Standorten Häuser betreibt, in denen verschiedene Dienstleistungen im geriatrischen Bereich angeboten werden. Die LAK bildet in der Grundbildung und im tertiären Bereich insgesamt 50 bis 60 Lernende und Studierende in der Pflege, Hauswirtschaft und in der Küche aus. Der Fachbereich Bildung ist in der Führung- und Organisationsstruktur ein eigenständiger Bereich, welcher mit Paul Fäh, dem Leiter Bildung, auch in der Geschäftsleitung vertreten ist. Die Lernenden arbeiten seit rund zwei Jahren mit dem Lernmanagementsystem Moodle. Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass die LAK die Lernplattform Moodle vom Support über das Hosting bis hin zur Entwicklung und Gestaltung der Lernprogramme eigenständig betreut. Das Bildungsteam der LAK besteht neben Paul Fäh aus seiner Assistentin Meret Racz, drei Bildungsverantwortlichen und den Berufsbildnerinnen in den Häusern. Gemeinsam hat das Bildungsteam die sogenannte E-LAK entwickelt. Darunter wird die Begleitung der Ausbildung durch den gezielten Einsatz von digitalenTools verstanden. Zu diesem Zweck wird hauptsächlich mit der Lernplattform Moodle gearbeitet. Mit Moodle können die Lernenden ihr Lernen eigenverantwortlich planen, organisieren und mit der Lernform «blended learning» lernen. Lernende dem Wissensstand entsprechend begleiten Die E-LAK funktioniert so, dass die Lernenden an Lerntagen Zeit zur Verfügung haben, während der sie ortsunabhängig auf der LernplattformMoodle in Lernprogrammen lernen. Hierbei werden ihnen zu verschiedenenThemen Lernspuren mit dem nötigen theoretischenWissen freigeschaltet. Mit dieser Theorie können sie sich intensiv auseinandersetzen. Durch verschiedene Fragen werden sie individuell, ihrem Wissensstand entsprechend, durch die Lernspuren geleitet. Die Lernprogramme werden durch die Bildungsverantwortlichen erstellt. Sobald sich die Lernenden mit einem Thema erfolgreich auseinandergesetzt haben, melden sie sich zu einem Transfertag an. An den Transfertagen trainieren sie im geschützten Rahmen praktische Fertigkeiten zu der erlernten Theorie. Diese Tage sind sehr abwechslungsreich und mit vielen verschiedenen Aufgaben und Herausforderungen gestaltet, denn dadurch, dass alle Lernenden bereits mit viel Vorwissen den Transfertag besuchen, können viel komplexere Aufgaben gestellt werden und es kann auch auf die altbekannten und braven Flipchart-Präsentationen verzichtet werden. Nach einem erfolgreich besuchten Transfertag üben und festigen die Lernenden das neu Geübte im praktischen Alltag. Dazu planen die Lernenden Lernbegleitungen mit ihren Berufsbildnerinnen. Wenn die Lernende sicher in der Durchführung ist, stellt sie auf der Lernplattform Moodle einen Antrag zur Kompetenzfreigabe. Darin begründet sie, warum sie nun die Kompetenz «alleine» durchführen kann. Nach erteilter Freigabe durch die Berufsbildnerin erhält die Lernende für die besagte Kompetenz einen persönlichen «Badge». Die Vorteile und Risiken der digitalen Möglichkeiten Unter den Bildungsverantwortlichen und den Berufsbildnerinnen wird immer wieder über den Veränderungsprozess der letzten Jahre reflektiert. Nach vielen gelösten Herausforderungen und Schwierigkeiten ist das Team zusammengewachsen, und wir denken auch immer wieder mit einem Schmunzeln an die Anfänge zurück, als wir nicht einmal wussten, was ein Lernmanagementsystem ist, geschweige denn, was man alles damit machen kann. Die digitalen Möglichkeiten haben das Lernen verändert. Ganz wichtig dabei ist, dass man die Vorteile der digitalen Möglichkeiten nutzt, Risiken abwägt, kritisch hinterfragt, Grenzen setzt, sich aber auch auf Neues einlässt und einfach auch einmal getraut das Gewohnte «loszulassen», um sich auf Veränderungen einlassen zu können. Wir sind uns einig, die grössten Vorteile in der E-LAK sehen wir darin, dass die Lernenden nun wirklich gefordert sind, Eigenverantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen, und dass sie so genau das lernen können, was sie gerade für die Praxis benötigen. Wir sind überzeugt, dass das Lernen mit der E-LAK effizienter, attraktiver, aber auch herausfordernder und anspruchsvoller geworden ist. Ein grosser Vorteil der digitalen Tools besteht darin, dass die Lernenden genau das lernen können, was sie in der Praxis benötigen. Aktuell

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