42 ARTISET 01/02 I 2023 Aktuell Im Frühling 2022 hat die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N) einen Gesetzesvorentwurf für die Verbesserung der Kinderbetreuung in Krippen sowie schulergänzende Betreuungsangebote vorgestellt. Die Vorlage ist mit einem Antrag betreffend einen Verpflichtungskredit verbunden. Damit will die Kommission den bisherigen Bundesbeitrag zur Finanzierung der Betreuungskosten langfristig sichern. Gleichzeitig soll die familienergänzende Betreuung ausgebaut und mit zusätzlichen finanziellen Mitteln qualitativ verbessert werden. Ende 2022 hat die Kommission nach breiter Vernehmlassung erste – sinnvolle – Korrekturen am Entwurf vorgenommen. Die Fortschritte stehen im Einklang mit den Forderungen von Artiset und ihres Branchenverbandes Youvita. Es handelt sich somit um einen Zwischenerfolg, der noch zu bestätigen ist, denn die Debatte im Parlament steht erst bevor. Eine aktuell unbefriedigende Situation Auf Bundesebene besteht bereits seit 2003 ein Impulsprogramm zur finanziellen Unterstützung der familienergänzenden Betreuung in Krippen und schulergänzenden Tagesstrukturen. Diese Finanzhilfen wurden bereits mehrmals mit positivem Ergebnis evaluiert. Die WBK-N beantragt daher, dass der Bund die familienergänzende Kinderbetreuung weiterhin unterstützt und deren Bedingungen verbessert. Aus Sicht der Kommission lasten derzeit zu hohe Kosten auf den Eltern. Die Angebote sind aber auch nicht immer auf die tatsächlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Allzu oft ist die familienergänzende Betreuung lückenhaft, uneinheitlich und schlecht koordiniert. Dies erschwert in vielen Fällen den Zugang zu den Unterstützungsmassnahmen. Ausserdem ist ihre Qualität mitunter mangelhaft. Ein wichtiges Projekt mit zwei Stossrichtungen Im Herbst 2022 hat die WBK-N die Reaktionen auf ihre Vorlage einer ersten Prüfung unterzogen. In ihrer Stellungnahme hatten unter anderem Artiset und Youvita gewisse Verbesserungen angeregt, denen nun von der Kommission Rechnung getragen wurde. Der entsprechend angepasste Vorentwurf wird dem Parlament an einer der kommenden Mehr Geld für die familienergänzende Betreuung Eltern in der familienergänzenden Kinderbetreuung nachhaltig entlasten und die Kantone in ihrer Politik der frühen Kindheit stärken – das will die Vorlage einer Nationalratskommission. Artiset und ihr Branchenverband Youvita haben sich im Vernehmlassungsprozess mit Erfolg dafür starkgemacht, dass die finanziellen Mittel weiter aufgestockt werden. Im Blick haben die Verbände gerade auch die Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Von Yann Golay*
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