Herausforderndes Verhalten – wie reagieren | Magazin ARTISET | 10-11 2024

kurz & knapp 24 ARTISET 10/11 I 2024 kurz & knapp Sexualisierte Gewalt Das internationale Kinderhilfswerk Unicef hat im Oktober zum Weltmädchentag erstmals eine Erhebung zur sexualisierten Gewalt gegen Mädchen und minderjährige Frauen veröffentlicht. Demnach sind weltweit 370 Millionen Mädchen Opfer solcher Gewalt. Anders gesagt: Jedes achte Mädchen auf der Welt hat vor seinem 18. Lebensjahr eine Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauch erlitten. Zählt man verbale sexualisierte Gewalt oder Online-Attacken dazu, ist sogar jedes fünfte Mädchen betroffen. Die Täter seien oft Männer aus dem familiären Umfeld, denen die Mädchen eigentlich vertrauen. Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen gebe es auf allen Kontinenten und in allen Kulturkreisen, hält die Untersuchung fest. Besonders hoch ist die Zahl der Betroffenen in Kriegs- oder Krisenregionen. In Kriegen werden Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch von minderjährigen Frauen auch gezielt als Waffe eingesetzt. Kesb: Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) waren im Jahr 2023 gefragt wie noch nie. Per 31. Dezember 2023 bestand für 154 981 Menschen in der Schweiz eine Schutzmassnahme. Das sind 5516 mehr als im Vorjahr. Insbesondere Kinder und Jugendliche mussten deutlich öfter unterstützt werden. Behinderung I: Wer eine Rente der Invalidenversicherung IV beantragt, soll weniger lang auf einen Entscheid warten müssen und finanziell abgesichert werden. Der Nationalrat hat einen entsprechenden Vorstoss gegen den Willen des Bundesrats überwiesen. Behinderung II: Zum ersten Mal nimmt der Kanton Aargau ein Heim für Beeinträchtigte, das St.-Josef-Heim in Bremgarten, auf die Liste der Pflegeheime. Das bedeutet, in Zukunft bezahlen auch die Gemeinden an die Pflegekosten. Kinder und Jugendliche: Ein Rechtsgutachten der Universität Neuenburg im Auftrag der Eidg. Migrationskommission EKM kommt zum Schluss, dass Kinder und Jugendliche von abgewiesenen Asylsuchenden in Gesundheit, Entwicklung und Wohl gefährdet sind. Die Lebensbedingungen seien nicht mit Bundesverfassung und Kinderrechtskonvention vereinbar. Lego-Rampen Mit Rampen aus Legosteinen will der Verein «RamptoGo» aus der Romandie Menschen im Rollstuhl die Teilhabe am öffentlichen Leben erleichtern und so einen Beitrag zu mehr Barrierefreiheit leisten – zum Beispiel beim Geldabheben an Automaten. Die beiden Lausanner Studentinnen Lauriane und Aline (sie präsentieren sich nur mit ihren Vornamen) sammeln dafür Legosteine und rufen dazu auf, nicht mehr gebrauchte Steine zu spenden. Vorbild für die zwei jungen Frauen ist das Konzept der Deutschen Rita Ebel («Lego Oma»), die selbst im Rollstuhl sitzt und mit dem Bau von Rampen aus Legosteinen begonnen hat. Ihr Enthusiasmus und ihre guten Ratschläge hätten sie dazu bewogen, das Projekt in der Westschweiz zu starten, sagen die beiden Studentinnen.

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