Herausforderndes Verhalten – wie reagieren | Magazin ARTISET | 10-11 2024

ARTISET 10/11 I 2024 25 Eine Plattform für Inklusions- projekte In vielen sozialen Institutionen kommen Inklusionsprojekte nur schleppend voran, hauptsächlich weil die notwendigen finanziellen Mittel für den Start fehlen. Hier setzt die neue Plattform Conclood an, eine zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Unterstützungsbedarf mit massgeschneiderten Lösungen und Peer-Beratung. Unternehmen, die in Inklusionsprojekte investieren möchten, können sich auf dieser Plattform präsentieren und erhalten dafür eine Anerkennung für ihr Engagement. Im Fokus stehen Projekte, die sich im ersten Arbeitsmarkt etablieren möchten. Sie zeichnen sich durch einen klar nachvollziehbaren Inklusionsansatz und einen soliden Businessplan aus. Ein entscheidender Faktor bei der Projektfinanzierung sind die Kosten des Nachteilsausgleichs, die durch die Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf entstehen. Die Institutionen stehen somit vor der Herausforderung, neue Wege zu gehen und gleichzeitig ihr bestehendes Angebot aufrechtzuerhalten. Informationen und konkrete Projekte: www.conclood.ch Qualität in Pflegeheimen datenbasiert weiterentwickeln Alle Pflegeheime sind seit 2019 verpflichtet, bei ihren Bewohnenden die Medizinischen Qualitätsindikatoren (MQI) zu messen. Im Oktober hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den zweiten Bericht veröffentlicht, auf der Grundlage der Daten aus dem Jahr 2022. Das Nationale Implementierungsprogramm – Qualität in Alters- und Pflegeheimen (NIP-Q-UPGRADE) unterstützt Pflegeheime in dieser Aufgabe. Das Programmziel besteht darin, die Pflegequalität auf der Basis solider Daten kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Heime werden praxisnah mit Hilfsmitteln unterstützt, die MQI in noch besserer Qualität zu erheben. Die MQI geben wertvolle Hinweise auf die Pflegequalität in den einzelnen Pflegeheimen und auf ein allfälliges Entwicklungspotenzial. Das Programm unterstützt die Heime auch darin, die eigenen Daten zu bewerten, und die Werte jedes einzelnen MQI im kantonalen Vergleich und im Peer-Austausch mit anderen Pflegeheimen zu überprüfen. Curaviva und Senesuisse leiten das Programm NIP-Q-UPGRADE im Auftrag der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK). Weiterführende Informationen: www.curaviva.ch/nip-q-upgrade. Sterben und leben lernen Eine einfache Lektüre ist es nicht – aber eine lohnende und bereichernde. Der Literaturwissenschaftler Lorenz Jäger nimmt uns mit auf eine Reise durch die Kulturgeschichte und zeigt, wie sich das Verhältnis der Menschen zum Tod in vielen Jahrhunderten gewandelt hat. Sein Blick geht zurück bis zu den ersten schriftlichen Zeugnissen, die von der Vergänglichkeit sprechen. Was Jäger zusammenträgt, umfasst die gesamte Spanne des Lebens von der Zeugung über das Altwerden und Sterben bis zur Bestattung, es handelt vom frühen Tod des Achilles, von David Humes Rechtfertigung des Selbstmords und den sieben letzten Worten Jesu. Das Buch versammelt älteste Epen, philosophische Abhandlungen, Märchen und Poesie und behandelt die Unsterblichkeitsträume im Silicon Valley. Schliesslich stellt Jäger die Frage, wie man heute gut sterben kann. Indem man die Vergänglichkeit annimmt, sagt Jäger. Der Blick auf das Sterben in vielen Kulturen und in vielen Jahrhunderten, so hofft er, vermag uns vielleicht zu lehren, uns die Künste des Lebens und des Sterbens neu anzueignen. Lorenz Jäger, «Die Kunst des Lebens, die Kunst des Sterbens», Rowohlt Verlag, 272 S., um 30 Fr., E-Book 23 Fr.

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