ARTISET 10/11 I 2023 17 Im Fokus Gemäss einer Schweizer Studie hat jede achte Person psychische Probleme. Programme wie «10 Schritte für psychische Gesundheit» können die Resilienz fördern. Damit auch Menschen mit einer Komplexen Behinderung davon profitieren können, wurden diese Programme jetzt adaptiert, und zwar in inklusiven Arbeitsgruppen, zusammen mit Menschen mit teils Komplexer Behinderung. Von Sandra Picceni* Impulse für ein gutes Lebensgefühl Eine Studie zur psychischen Gesundheit in der Schweiz, welche das schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) im Herbst 2022 durchführte, zeigt deutlich: Psychische Probleme sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Jede achte Person weist sogar schwerwiegende Symptome auf, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen und bis hin zu Suizidgedanken führen können. Besorgniserregend ist auch, dass viele Betroffene im Gesundheitssystem nicht erfasst werden, da sie keine Hilfe in Anspruch nehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber zusammengefasst zeigen sie den dringenden Bedarf an Aufklärung und Unterstützung. In diesem Kontext gewinnen Programme wie die «10 Schritte für psychische Gesundheit» an Bedeutung. Ihr Hauptziel besteht darin, individuelle Ressourcen zu stärken und die Resilienz zu fördern. Die «10 Schritte für psychische Gesundheit» basieren auf den Prinzipien der Positiven Psychologie und der Gesundheitsförderung und bieten praktische Werkzeuge zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und zur Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen des Lebens. Sie sind ein wirksames Instrument zur Stärkung der psychischen Gesundheit und geben Impulse für ein gutes Lebensgefühl. Die Erkenntnisse aus der Obsan- Erhebung unterstreichen die Dringlichkeit, das Thema psychische Gesundheit auf breiter Ebene anzugehen. Die «10 Schritte für psychische Gesundheit», eine Kommunikationskampagne von Gesundheitsförderung Schweiz, sind ein Schritt in die richtige Richtung: Sie unterstützen Menschen darin, ihre psychische Gesundheit aktiv zu fördern und sich der Bedeutung dieser Thematik bewusst zu werden. Das Konzept der Gesundheitsförderung zeigt allerdings ein wichtiges Manko auf: Es wurde bisher nicht auf Menschen mit einer Komplexen Behinderung bezogen. Diese Personengruppe ist in der Gesellschaft kaum sichtbar und verfügt über keinerlei Lobby. Deshalb haben sich die Föderation Artiset mit ihren Branchenverbänden Curaviva und Insos sowie der Branchenverband Anthrosocial dieser Thematik angenommen und im Rahmen des Nationalen Aktionsplans
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