Die Qualität der Pflege weiterentwickeln Magazin ARTISET 12

ARTISET 12 I 2023 15 Viele Kantone verlangen von den Institutionen bereits ein solches System. Domeisen: Was den Aufwand betrifft, haben wir klar signalisiert, dass wir vonseiten der Verbände den Vertrag erst dann unterschreiben werden, wenn die Finanzierung geklärt ist. Dies betrifft die Finanzierung für Zusatzaufwände, etwa den Aufbau eines Qualitätssystems, Software-Anpassungen oder Audits. Die Verbesserungen müssen dann schliesslich von den einzelnen Heimen geleistet werden? Hanselmann: Die Institutionen werden aber nicht allein gelassen. Um die Institutionen in zu unterstützen, hat die Eidgenössische Qualitätskommission EQK das nationale Implementierungsprogramm – Qualität der Langzeitpflege in Alters- und Pflegeheimen lanciert, kurz NIP-Q-Upgrade genannt. Von 2022 bis 2026 haben die Verbände Curaviva und Senesuisse den Auftrag, gemeinsam mit der Praxis und mit wissenschaftlicher Begleitung aus allen Landesteilen lösungs- und praxistaugliche Massnahmen zu entwickeln. Können Sie das Programm NIP-Q-Upgrade kurz erläutern? Hanselmann: Es geht darum, praktische Arbeitsinstrumente zu entwickeln. Und zwar geht es erstens um Arbeitsinstrumente, welche die Institutionen dabei unterstützen, die Erhebung der Daten weiter zu verbessern. Und zweitens geht es um Instrumente, die unterstützend wirken bei der Optimierung der datenbasierten Qualitätsentwicklung. Was erhoffen Sie sich von diesem Nationalen Implementierungsprogramm? Hanselmann: Letztlich geht es darum, das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner zu erhöhen. Ein wichtiger Nutzen des Programms besteht aber, wie gesagt, darin, die Datenerhebung zu erleichtern und die Daten mittels praktischer Instrumente für die Weiterentwicklung der Qualität nützen zu können. Domeisen: Besonders betonen möchte ich, dass es sich um ein nationales Programm handelt, auf der Grundlage national ausgehandelter Qualitätsverträge. Damit wird verhindert, dass unter dem gleichen Gesetz 26 verschiedene Lösungen entstehen. Vom Bund über die Versicherer und die Kantone bis zu den Verbänden mit ihren Kollektivmitgliedern und allen Alters- und Pflegeheimen: Alle bemühen sich gemeinsam, die stationäre Langzeitpflege weiterzuentwickeln. * Daniel Domeisen ist Leiter Gesundheitsökonomie des Branchenverbands Curaviva. Verena Hanselmann ist Projektleiterin Gesundheitsökonomie bei Curaviva. Verena Hanselmann und Daniel Domeisen vom Branchenverband Curaviva: Der Verband hat die Entwicklung der medizinischen Qualitätsindikatoren mitgeprägt. Foto: esf

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