Die Qualität der Pflege weiterentwickeln Magazin ARTISET 12

ARTISET 12 I 2023 27 Im Fokus Eine Verbesserung der Datenqualität bei den nationalen Indikatoren sowie die Optimierung der datenbasierten Qualitätsentwicklung: Das sind die Hauptziele des nationalen Implementierungsprogramms – Qualität der Langzeitpflege in den Alters- und Pflegeheimen. Wir haben die Meinungen von drei praxisnahen Fachkräften eingeholt, die das Programm begleiten. Von Anne-Marie Nicole Im Auftrag der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK) und unter der Leitung der beiden Verbände Curaviva sowie Senesuisse soll das nationale Programm NIP-Q-Upgrade (Qualität der Langzeitpflege in Alters- und Pflegeheimen 2022 – 2026) die Pflegeheime bei der Umsetzung von eigenen Strategien und Massnahmen zur Verbesserung der Qualität der Pflegeprozesse und -praktiken unterstützen. Zwecks Förderung des Projekts wurde eine rund zwanzig Mitglieder umfassende Begleitgruppe gebildet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Bundesämtern, Ärztevereinigungen, Pflegefachkräften, Institutionen der Langzeitpflege, Softwarelieferanten, Patientinnen und Patienten sowie Bewohnenden und Angehörigen. Die Hauptaufgabe der Begleitgruppenmitglieder besteht darin, die Ziele des Programms zu verbreiten und bei den Alters- und Pflegeheimen bekannt zu machen. Dank ihren Praxiskenntnissen können sie Impulse geben und Informationen weitergeben, insbesondere im Hinblick auf Elemente, welche die Implementierung des nationalen Qualitätsentwicklungsprogramms erleichtern oder behindern könnten. Das Magazin Artiset hat drei Mitglieder konsultiert und um ihre Meinung gebeten. Sie berichten über ihre Erfahrungen und Erwartungen an das Gesamtprojekt. Der Pflegeexperte: Robert Ammann «Nationale Qualitätsentwicklungsprojekte müssen die Perspektiven verschiedener Akteure berücksichtigen», betont Robert Ammann. Als Mitglied des Schweizerischen Vereins für Pflegewissenschaft und verantwortlicher Pflegeexperte für die Entwicklung der Versorgungsqualität in einem Zürcher Pflegeheim vertritt er gleichzeitig die Meinung der Pflegenden und der Institutionen. Und er berichtet auch von seinen eigenen Praxiserfahrungen: «Bezüglich der Qualitätsindikatoren war es mir von Beginn weg ein grosses Anliegen, dass die Pflegenden meines Betriebs die Daten korrekt erfassen und dass mein Betrieb die Daten möglichst vollständig einreicht», erklärt er. Dafür organisierte er Weiterbildungen, verfasste ein Qualitätsmanagement-­ Dokument für die Erfassung der erforderlichen Daten und reagierte systematisch auf falsche Dateneingaben. Robert Ammann ist ein überzeugtes Mitglied der Begleitgruppe. Ihm zufolge darf sich das Ziel nicht auf das Erheben und Analysieren der Daten beschränken, sondern muss zu konkreten Massnahmen für eine Verbesserung der Versorgungsqualität führen. Für eine bessere Wahrnehmung des Potenzials der nationalen medizinischen Qualitätsindikatoren (MQI) ist seiner Meinung nach jedoch noch viel Informationsarbeit zu leisten. «Das Erfassen der Daten zwecks Berechnung der Indikatoren ist für Pflegende in ihrem Alltag in der Regel ein Robert Ammann

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