ARTISET 12 I 2023 3 Editorial «Mit den nationalen Indikatoren und dem nationalen Qualitätsentwicklungsprogramm rückt die Branche landesweit zusammen.» Elisabeth Seifert, Chefredaktorin Liebe Leserin, lieber Leser Demnächst ist so weit: Gemäss Auskunft des Bundesamts für Gesundheit (BAG) werden Anfang 2024 erstmals medizinische Qualitätsindikatoren auf Ebene der Heime publiziert. Das BAG rapportiert damit national und öffentlich die Daten der Pflegeinstitutionen zu mehreren Indikatoren. Erhebung und Publikation medizinischer Qualitätsindikatoren entsprechen einer im KVG verankerten Pflicht. Der Zweck besteht darin, die «Qualität der Leistungen zu überwachen», wie es im Gesetz heisst. Diese Verpflichtung stellt die Branche vor eine Herausforderung: Schon allein die Erhebung der Daten in allen über 1500 Pflegeinstitutionen ist alles andere als einfach, zumal die Daten einheitlich erfasst werden müssen. Zudem stellt sich eine Reihe von Fragen über den Sinn solcher Indikatoren, vor allem auch betreffend den Umgang mit den Resultaten – vonseiten der Heime selbst, der Behörden und der Öffentlichkeit. Mit den nationalen Indikatoren soll Transparenz geschaffen werden, das machen die beiden Curaviva-Vertretenden Daniel Domeisen und Verena Hanselmann im Interview deutlich (Seite 12). Der Zweck dieser Transparenz bestehe in einem national koordinierten, datenbasierten Qualitätsentwicklungsprozess, wie beide betonen. Aus diesem Grund hat der Bund respektive die Eidgenössische Qualitätskommission das nationale Implementierungsprogramm – Qualität der Langzeitpflege in Alters- und Pflegeheimen 2022 – 2026 ins Leben gerufen. Um praxisrelevante Arbeitsinstrumente zu entwickeln, arbeitet eine Reihe von Institutionen aus allen drei Landesteilen an diesem Programm mit. Wir haben mit den Verantwortlichen von drei dieser Pflegeheimen gesprochen (Seiten 6, 16 und 22). Sie legen offen dar, wo sie die Chancen, aber auch die Herausforderungen der nationalen Qualitätsindikatoren sehen, zur Sprache kommen auch Unsicherheiten und Sorgen. An ihrer Teilnahme am nationalen Implementierungsprogramm erleben die Institutionen den Austausch mit anderen Pflegeheimen als besonders wertvoll. Mit den nationalen Indikatoren und dem nationalen Qualitätsentwicklungsprogramm rückt die Branche landesweit zusammen. Darin liegt ein grosses Potenzial – nach innen und aussen: Die Bündelung der Kräfte ermöglicht qualitativ hochstehende Leistungen. Zudem können sich die Pflegeheime gegenüber den Behörden und der Politik auf nationaler Ebene besser Gehör verschaffen. Wechsel in der Redaktion: Ende Oktober ist Urs Tremp nach knapp 12 Jahren als Redaktor des Magazins in den Ruhestand getreten. Ende November hat Claudia Weiss nach 10 Jahren den Verband als festangestellte Redaktorin verlassen, um eine neue Herausforderung anzunehmen. Beide haben mit ihren Reportagen, Porträts, Interviews und Berichten das Magazin massgebend geprägt. Wir wünschen ihnen für ihre Zukunft alles Gute. Neu wird das Redaktionsteam ab Januar durch Salomé Zimmermann verstärkt. Die 46-Jährige hat viele Jahre in verschiedenen Funktionen in der Abteilung Kommunikation und Marketing der Universität Bern gearbeitet, unter anderem verantwortete sie das universitäre Mitarbeitenden-Magazin. Titelbild: Eine Pflegende und eine Bewohnerin unterwegs auf einem Gang in einem der Häuser der Residio AG in Hochdorf LU. Die Entwicklung der Pflegequalität hat hier einen hohen Stellenwert. Foto: Residio AG
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