Ältere Menschen koordiniert betreuen | Magazin ARTISET | 12-2024

Dezember I 2024 9 Anzeige Wirkungsvolle Entlastung zuhause Die Studie «Wie Entlastung wirkt» zeigt: Entlastung zuhause verhindert Heimeintritte im Alter, verbessert die Vereinbarkeit von Beruf und Betreuung und kann einen Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten leisten. Mehr zur Studie unter: www.entlastungsdienst.ch Gut begleitet. Mehrwert durch soziale Berufe Doch wer kann die professionelle Betreuung erbringen? Aus dem oben beschriebenen Betreuungsverständnis wird klar, dass Soziale Berufe einen zentralen Beitrag leisten können, um gute und koordinierte Betreuung zu realisieren. Was Soziale Berufe wie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Fachpersonen Betreuung, soziokulturelle Animatorinnen und Animatoren, Sozialbegleiterinnen und Sozialbegleiter sowie viele mehr in unterschiedlichen Ausbildungsstufen an Kompetenzen und Methoden mitbringen, passt geradezu ideal zur psychosozialen Ausrichtung der Betreuung. Die interdisziplinäre Arbeit in Teams und Leitungspersonen mit einem Hintergrund aus Sozialen Berufen sind wichtig, um die koordinierte Betreuungsarbeit zu stärken und in den Betrieben zu verankern. Das Potenzial nutzen Bis die psychosoziale Betreuung als logischer Bestandteil des Service public im Sozial- und Gesundheitswesen anerkannt und umgesetzt ist, sind Politik, Verwaltung und Praxis gleichermassen gefordert. Die drängendsten Entwicklungen: ■ Finanzierung: Auch wer wenig Geld und kein funktionierendes soziales Umfeld hat, soll Betreuung in Anspruch nehmen können. Entsprechende Finanzierungsmodelle liegen auf dem Tisch. Die Sparbemühungen dürfen die politische Debatte dazu nicht behindern, sonst bezahlen wir den Preis in den nächsten Jahrzehnten. ■ Zugang: Ungenügend geklärt ist heute, wer über den Bedarf und passende Formen von Betreuung entscheidet. Hier sind Zuständigkeiten und Abläufe zu definieren, die den alten Menschen direkt einbeziehen. Hinzu kommt, dass das heute minimale Angebot an psychosozialer Betreuung bedarfsgerecht auszubauen ist. ■ Kompetentes Personal, Verankerung im Management: Soziale Berufe sind ein Schlüssel für die Umsetzung der psychosozialen Betreuung – und es braucht sie auf allen Hierarchiestufen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist ein Umdenken in Gang gekommen, das sowohl in der Ausbildung als auch in der Praxis weiter bestärkt werden muss. Ebenso wichtig ist, Grundlagen zu psychosozialer und agogischer Betreuung in den Organisationen schriftlich zu verankern: in Leitbildern, Strategien, Betriebskonzepten und Stellenplänen. ■ Koordiniertes Wirken: In der Betreuung ist die Koordination unter den Leistungserbringenden und insbesondere auch mit Familien und Freiwilligen ein Erfolgsfaktor für eine wirkungsvolle Unterstützung. Entsprechend sind Case Management, gemeinsame Angebotsplanung und koordinierte Angebote mit nahtlosen Übergängen in der Facharbeit zu fördern. ■ Entlastung der Angehörigen: Es braucht gute Lösungen, um ihre Belastung sowie gesundheitliche und finanzielle Risiken zu verringern. Denn sie spielen auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Akteursgefüge für die gute Betreuung. ■ Qualitätssicherung: Ziel ist eine qualitativ gute Betreuung, die den angestrebten Wirkungszielen wie soziale Teilhabe und psychische Gesundheit und damit auch Einsparung von Gesundheitskosten erreichen kann. Dazu braucht es ein Qualitätsverständnis und entsprechende Überprüfung und Weiterentwicklung der Angebote. Damit schweizweit ein Angebot an qualitätsvollen Betreuungsleistungen entsteht, zu dem Menschen in allen Wohnformen Zugang haben, brauchen wir die notwendigen Finanzierungsmodelle, Strukturen und Konzepte und müssen das Potenzial der Sozialen Berufe auf allen Ebenen nutzen. Denn die nachfolgenden Beiträge und die vielen Beispiele aus der ganzen Schweiz zeigen: Die psychosoziale Betreuung – durch Profis erbrachte genauso wie die im Freiwilligenbereich organisierte – kann einen enormen Beitrag zur Lebensqualität der älteren Menschen und für die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen leisten. Weitere Infos: ➞ gutaltern.ch

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