Dezember I 2024 17 Um sich in der Vielfalt der Angebote zurechtzufinden, sind Anlauf- und Beratungsstellen eine wertvolle Hilfe. Beispiele in verschiedenen Gemeinden machen das deutlich. Auch die Anlaufstelle Beocare vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) Kanton Bern im Berner Oberland zeigt das grosse Bedürfnis nach Beratung auf, gerade vonseiten der Angehörigen von Menschen mit Demenz. Von Nathalie Gerber (SRK) und Elisabeth Seifert (Artiset) Die passende Betreuung vermitteln Im Bereich Betreuung gibt es viele Unterstützungsangebote, doch sind diese den Betroffenen und deren Angehörigen oftmals nicht bekannt. Sich neben der Bewältigung des Alltags einen Überblick zu verschaffen, kann eine grosse Herausforderung bedeuten. Eine Anlaufstelle bietet mit Informationen und Beratung eine erste Orientierung: Fachpersonen erfassen die individuellen Bedürfnisse, beziehen das Umfeld ein und vermitteln passende Angebote. Damit die älteren Menschen in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden können, ist die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure erforderlich. Grosses Bedürfnis nach Information und Beratung In der föderalistisch organisierten Schweiz wird die Altersarbeit durch eine Vielzahl von Leistungsanbietenden erbracht. Das führt zu unterschiedlichen Strukturen und Modellen – auch bei den Informations- und Bera- tungsstellen. Entweder betreiben kommunale Behörden eigene Fach- und Informationsstellen oder sie beauftragen externe Organisationen damit. In Baar im Kanton Zug etwa wurden bei der Erarbeitung der Altersstrategie Rundtischgespräche mit Angehörigen und älteren Menschen geführt. Dabei wurde ein grosses Bedürfnis nach einer Infostelle deutlich. Die Gemeinde gründete daraufhin 2023 eine solche Stelle, die auch Beratungen anbietet und dabei eng mit Leistungserbringenden in den Bereichen Begleitung, Betreuung und Pflege zusammenarbeitet. Ähnliches bietet die Zürcher Gemeinde Horgen schon seit gut zehn Jahren an. Die dortige Anlaufstelle informiert, berät, begleitet und unterstützt ältere Menschen und ihre Angehörigen bei administrativen Aufgaben bis hin zur Vermittlung von Betreuungsleistungen oder pflegerischen Massnahmen. Dabei arbeitet die Anlaufstelle eng mit anderen kommunalen Behörden und Leistungserbringenden zusammen. Mit dem Begegnungsort «Baumgärtlihof» und den gemeindeeigenen Alters- und Mehrgenerationensiedlungen verfügt Horgen über einen niederschwelligen, direkten Zugang zu älteren Menschen. An diesen Orten sind Mitarbeitende präsent, welche die Aufgaben der Anlaufstelle übernehmen und auch aufsuchend tätig sind. Anderorts wird im Rahmen eines Leistungsvertrags eine ansässige Organisation beauftragt, diese Aufgabe regional oder kantonal zu übernehmen. Im Thurgau ist dies etwa die Kantonale Fachstelle Alter vom SRK Kanton Thurgau, im Kanton Wallis ist es die Pro Senectute: Mehrere Gemeinden im Unterwallis unterstützen finanziell das «Bureau Régional d’Information et de la Coordination Seniors» (BRIC), das von Pro Senectute und dem Centre Médico-Social (CMS) Bas-Valais geführt wird. Auch dort beraten und Gute Praxis
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