Ältere Menschen koordiniert betreuen | Magazin ARTISET | 12-2024

18 Dezember I 2024 begleiten Fachpersonen aus den Bereichen Soziales und Gesundheit ältere Menschen bedarfs- und bedürfnisgerecht. In Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte und topografisch bedingt langen Anfahrtswegen existieren mobile Informations- und Beratungsangebote. So ist das Rote Kreuz Kanton Schwyz mit einem Stand «Mobile Info 60+» in vielen Gemeinden im Kanton präsent. Es wird darauf geachtet, dass bestehende Angebote von anderen Organisationen oder Gemeinden besucht werden, wie zum Beispiel ein Senioren-Kafi oder -Zmittag. Vor Ort informiert und berät das Schweizerische Rote Kreuz zu Angeboten der verschiedenen kantonalen, kommunalen und privaten Organisationen im Bereich Alter. Anlaufstelle des SRK Kanton Bern im Berner Oberland Bereits seit über 15 Jahren führt das SRK Kanton Bern im Berner Oberland mit Beocare eine Anlaufstelle für betreuende Angehörige. Insgesamt stehen in Thun, Interlaken, Meiringen, St. Stephan und Frutigen fünf Mitarbeitende im Einsatz. Die Anlaufstellen werden selten persönlich besucht. «Zuerst denken die betreuenden Angehörigen nicht daran. Dann haben sie plötzlich keine Zeit mehr, weil sie die betreute Person nicht allein lassen können und den Anfahrtsweg nicht in Kauf nehmen wollen», sagt dazu Teamleiterin Ursula Imboden. «Unser telefonisches Angebot bietet einen niederschwelligen Zugang. Die Personen sehen in mir eine neutrale Zuhörerin, die sie ernst nimmt», erklärt sie weiter. Die Anrufe erfolgen allerdings oft spät – und meist ist es der anrufenden Person nicht klar, dass es dabei auch um sie selbst geht. Die Sorge um die betreute Person steht stärker im Zentrum als die Selbstsorge. «Gerade für die Kinder der zu Betreuenden ist es oft schwierig, die Situation der Eltern auszuhalten», sagt Christina Meister, Fachspezialistin Betreuung bei Beocare. Die Eltern seien oft (noch) nicht bereit, Unterstützung anzunehmen. «Im Gespräch motiviere ich die erwachsenen Kinder, sich selbst Sorge zu tragen. Gute Praxis Ursula Imboden, Leiterin der Anlaufstelle des SRK im Berner Oberland: Fünf Standorte stehen der Bevölkerung für Gespräche vor Ort offen. Im Vordergrund stehen jedoch telefonische Beratungsgespräche. Foto: SRK «Die Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Leistungserbringenden ist enorm wichtig. Deshalb organisiert die Anlaufstelle des SRK zweimal im Jahr ein Vernetzungstreffen.» Ursula Imboden, Teamleiterin der SRK-Anlaufstelle im Berner Oberland

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