Dezember I 2024 23 Communautaire – die ambulante geriatrische Versorgung der HUG – als auch für das Netzwerk Cogeria tätig ist. Die am Netzwerk beteiligten Organisationen bringen unterschiedliche Kompetenzen und Mitarbeitende ein. So kommen die Mitarbeitenden des Sekretariats sowie die Ärztinnen und Ärzte von den HUG, die Pflegefachpersonen von der IMAD und die Sozialarbeitenden von Pro Senectute. «An oberster Stelle bei unseren Interventionen stehen Prävention und Antizipation», bekräftigt der Projektleiter noch einmal. Tatsächlich geht es darum, Notfalleinsätze und Hospitalisationen zu vermeiden und fragile Situationen wie Stürze, soziale Isolation oder auch Gedächtnisverlust zu antizipieren, denn sie könnten ein Verbleiben im gewohnten Umfeld in Frage stellen. Daher bietet das Team von Cogeria eine umfassende geriatrische Konsultation zu Hause an. Sie richtet sich an fragile oder vulnerable Menschen über 65 Jahren, die zu Hause leben. Die Anmeldung für eine geriatrische Konsultation kann durch die betreffende Person oder – mit ihrer Einwilligung – ihre Angehörigen, die behandelnden Ärztinnen und Ärzte, den Spitex-Dienst oder andere Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialnetz erfolgen. Für die Anmeldung gibt es auf der Website von Cogeria ein Online-Formular. So erklärt es Lorena Cosi, Sekretärin des Netzwerks. Sie Das interprofessionelle Team des Genfer Netzwerks Cogeria trifft sich wöchentlich, um die Aufgaben abzusprechen: Pflegefachpersonen, Sozialarbeitende, Ärztinnen und Ärzte sowie Sekretariatsmitarbeitende. Foto: Quentin Ducrest/IMAD jongliert mit der Planung, um je nach Verfügbarkeiten und Region zwei bis drei Konsultationen pro Tag unterzubringen. Konsultation im Tandem Die geriatrische Konsultation dauert zwei Stunden und erfolgt durch ein Zweierteam von einer Pflegekraft und einer Arztperson. Meist sind auch Angehörige oder eine Pflegekraft der betroffenen Person dabei, um bei kognitiven Beeinträchtigungen den Austausch zu erleichtern. «Die ganzheitliche geriatrische Evaluation setzt besondere Kenntnisse voraus. Zudem erfordert sie Zeit. Wir können sie aufbringen, aber für Hausärztinnen und Hausärzte ist das schwieriger», argumentiert Thomas Schmid, medizinischer Leiter bei Cogeria. Auch er ist Arzt in der Unité de Gériatrie Communautaire der HUG. Vor der Konsultation hat die Pflegefachperson von Cogeria bereits Daten zur Person bei ihren Kolleginnen und Kollegen der Spitex-Dienste erhoben und die Anamnese in der Pflegedokumentation der HUG nachvollzogen. Die Arztperson von Cogeria hat sich bereits mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten abgesprochen. Dann bereitet das Team gemeinsam die Konsultation vor. Die erste Stunde übernimmt die Pflegefachperson. «Wir führen eine vollständige Anamnese und ein umfassendes geriatrisches Assessment der Person durch.
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