Ältere Menschen koordiniert betreuen | Magazin ARTISET | 12-2024

Dezember I 2024 31 Anzeige Weil alle Menschen ein Anrecht haben, in Würde alt zu werden. Eine Initiative der Paul Schiller Stiftung gutaltern.ch bringt Betreuung im Alter ins Gespräch und gibt Impulse für die qualitätvolle Umsetzung: → Aktuelle Entwicklungen in der Politik → Neuste Studien und Stellungnahmen → Innovative Ansätze aus der Praxis → Infoanlässe, Workshops und Online-Live-Talks Bleiben Sie auf dem Laufenden, abonnieren Sie den Newsletter. geschaffen, einen kostenintensiven Bereich, nämlich die Finanzierung der Heime, zu entlasten. Es ist zu hoffen, dass dies auch tatsächlich eintrifft. Die zu vergütenden Leistungen sollen gemäss der Bundesvorlage ein Notrufsystem, Haushaltshilfe, Mahlzeitendienst und einen Fahr- und Begleitdienst umfassen: Genügen diese Leistungen aus Ihrer Sicht? Wir würden sehr gerne psychosoziale Leistungen in die Vorlage aufnehmen. Dabei ist es wichtig, Leistungen zu ermöglichen, die die älteren Menschen im Alltag stärken und nicht nur bei ausserordentlichen Aktivitäten ausserhalb des Hauses. Wir wünschen uns hier eine eindeutigere psychosozialere Ausrichtung und gleichzeitig Spielraum für die Kantone, das dann möglichst auf die individuellen Bedarfe und regionalen Gegebenheiten abgestimmt umzusetzen. Die Frage wird sein, ob dies als Zielbestimmung ins Gesetz aufgenommen werden soll oder als zusätzlicher Punkt im Leistungskatalog. Im Idealfall formuliert man im Gesetz einleitend einen psychosozialen Zielbeschrieb und definiert in einem zweiten Schritt die anzubietende Leistung. Braucht es aus Ihrer Sicht ein gemeinsames Verständnis von Betreuung? Und: Wie kann ein solch gemeinsames Verständnis entwickelt werden? Die Diskussionen in den letzten Jahren zwischen den Akteuren und auch mit dem Bund und den Kantonen haben dazu geführt, dass über die Bedeutung von Betreuung und Begleitung eine gewisse Einigkeit besteht. Unterschiede bestehen sicher, wenn es darum geht, was gute und richtige Betreuung ist. Die Diskussionen müssen weitergeführt werden, das Verständnis dafür müssen wir immer weiter schärfen. Ich verspreche mir auch einiges von den Erfahrungen, die an verschiedenen Orten gemacht werden. Auch Personen ohne EL benötigen Betreuung. Wie können wir angesichts des demografischen Wandels gute Betreuung für alle älteren Menschen sicherstellen? Das ist eine sehr berechtigte und gleichzeitig schwierige Frage. Wir haben unsere Überlegungen hierzu noch nicht abgeschlossen. Es ist sicher sinnvoll zum jetzigen Zeitpunkt, zunächst bei den EL-Beziehenden die Kosten für Betreuungsleistungen zu übernehmen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, wie das jetzt die Stadt Bern gemacht hat, auch Personen zu berücksichtigen, die knapp keine EL beziehen können. Wichtig ist, dass man Erfahrungen über best practices austauscht. Wir können hierzu noch keine Lösung präsentieren. Sobald man den Personenkreis erweitert, steigen natürlich die Kosten, was in der aktuellen angespannten finanziellen Situation schwierig ist. Aber sicher, man muss hier weiterdenken.

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