Ältere Menschen koordiniert betreuen | Magazin ARTISET | 12-2024

Dezember I 2024 33 Anzeige und sieht eine Finanzierung zu Lasten der Kantone (und Gemeinden) vor. Gemäss Franziska Ehrler genügt es zudem nicht, nur Verbesserungen für EL-Beziehende zu schaffen. Erforderlich sei auch finanzielle Hilfe für jene, die knapp keinen Anspruch auf EL haben. Eine wichtige Aufgabe von Kommunen, Kantonen und Bund erkennen Ehrler und Kratochvil zudem darin, überhaupt ein gemeinsames Verständnis darüber zu entwickeln, was unter Betreuung zu verstehen ist und welche Leistungen von der öffentlichen Hand bezahlt werden sollen. Ein qualitätsvolles und flächendeckendes Angebot sei nur möglich, so Ehrler, wenn alle drei Staatsebenen im Bereich Betreuung ihre gemeinsame Verantwortung erkennen. Ähnlich wie die Vertreterinnen der Städte und Gemeinden sieht auch Astrid Wüthrich, Vizedirektorin des Bundesamts für Sozialversicherung (BSV), auf Seiten von Kommunen und Kantonen eine «Dynamik» und «interessante Schritte» auf dem Weg, Betreuungsstrukturen aufzubauen. Allerdings gleichen die Entwicklungen eher einem Flickenteppich, was der Tatsache geschuldet sei, dass es keine «einheitliche Begriffsdefinition» gebe. Wüthrich: «In der Konzeption eines schweizweit gesamtheitlichen Bildes von Betreuung, das etwa auch Freiwilligenarbeit einbezieht, stehen wir noch eher am Anfang.» Erwartung an die Verbände Wenn es darum geht, Klarheit darüber zu gewinnen, was unter Betreuung genau zu verstehen ist, misst Wüthrich den interkantonalen Konferenzen eine wichtige Rolle bei, da die Sicherstellung von Hilfe und Betreuung zu Hause Aufgabe der Kantone sei. «Der Bund kann die Kantone dabei mit Wissen und Information unterstützen.» Von den Verbänden der Leistungserbringer erwartet Astrid Wüthrich, dass sie Klarheit darüber schaffen, welche Formen von Betreuung nachgefragt und zum Beispiel in Pflegeheimen angeboten werden. Erst wenn eine gewisse Einigkeit darüber bestehe, welcher Bedarf über öffentliche Gelder gedeckt werden soll und welche Leistungen damit verbunden sind, kann auf politischer Ebene entschieden werden, wie diese Leistungen auch finanziell abgegolten werden. «In der Konzeption eines schweizweit gesamtheitlichen Bildes von Betreuung, das etwa auch Freiwilligen- arbeit einbezieht, stehen wir noch eher am Anfang.» Astrid Wüthrich, Vizedirektorin des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV)

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