Ältere Menschen koordiniert betreuen | Magazin ARTISET | 12-2024

34 Dezember I 2024 Grundlagen und Stellungnahmen Zugang zu Betreuung für alle gewährleisten «Es braucht ein Umdenken: Der Mensch muss viel stärker ins Zentrum rücken. Das heisst, staatliche Unterstützungsleistungen sind weniger an die Institution und einzelne Sozialversicherungen geknüpft, sondern an den Bedarf und die Bedürfnisse der zu betreuenden Person. Mit der Vorlage für Ergänzungsleistungen (EL) für betreutes Wohnen schliesst der Bund erstmals Betreuung explizit in eine Finanzierung ein und verfolgt eine institutionsunabhängige Unterstützung. Die in Erarbeitung begriffene nationale Altersstrategie ermöglicht eine Gesamtstrategie, welche die verschiedenen Themen, Initiativen und staatlichen Ebenen aufeinander abstimmt. Wir müssen aber weiterdenken, und zwar bereits heute: Damit der Zugang zu Betreuungsleistungen für alle gewährleistet ist, braucht es Finanzierungslösungen, die über die EL hinausgehen. Einige Gemeinden haben hier innovative Modelle wie Betreuungsgutscheine eingeführt, die sich nicht eng an die EL Grenzen halten. Auf Bundesebene sehe ich die Weiterentwicklung des Assistenzbeitrags und/oder den Ausbau und die Modernisierung der Hilfllosenentschädigung als Instrumente zur Verbesserung der Zugangsgerechtigkeit. Idealerweise würden diese Systeme zu einem in sich kohärenten System für Menschen mit Unterstützungsbedarf ausgebaut, also für Menschen mit Behinderung und für ältere Menschen. Mit dem Ziel der Selbstbestimmung und Stärkung der physischen, psychischen und sozialen Gesundheit. Wenn sich Fachleute in die Diskussionen einmischen, kann das die Entscheidfindung beeinflussen und beschleunigen.» Wo Parlamentsmitglieder der Bundesratsparteien Handlungsbedarf sehen Was tut die Bundespolitik beim Thema Betreuung? Und was möchte sie in Zukunft tun? Wir haben vier Mitglieder der Sozial und Gesundheitskommission des National und Ständerats gefragt, was es braucht, damit ältere Menschen in der Schweiz gut betreut sind und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Organisation: Elisabeth Seifert (Artiset) Flavia Wasserfallen, SP, Ständerätin BE

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