40 Dezember I 2024 und ihren Ressourcen auf sechs unabhängige Wohngruppen aufgeteilt, die jedoch über breite Gänge miteinander verbunden sind. Das Erdgeschoss ist um eine grosse Halle herum angeordnet, in der sich beidseits bequeme Sessel und Sofas befinden. Daneben befinden sich das öffentlich zugängliche Restaurant und die Chaumière, der Mittelpunkt des Heims. Hier trifft man sich, hier finden Diskussionen und Aktivitäten statt. Berührung und Umarmungen sind wichtig Offiziell ist Les Charmettes zwar ein Alters- und Pflegeheim (APH). In den Augen jener, die dort leben oder arbeiten, ist es jedoch ein «Gedächtnishotel». Hier gibt es keine Bewohnenden, sondern nur hier Lebende. Die Wohngruppen sind Häuser. Die Zimmermädchen und Serviceangestellten sind Haushaltsfeen. Es soll keine Angst machende Diagnose im Mittelpunkt stehen. Daher spricht man hier nicht von Demenz, sondern von Gedächtnisbeeinträchtigungen. Man geht nicht auf und ab, man geht spazieren. Es gibt keine aggressiven Verhaltensstörungen, sondern nur defensive, um sich vor einem möglicherweise Angst einflössenden Umfeld zu schützen. «Die Wortwahl ist wichtig. Sie ermöglicht einen anderen Umgang mit Beeinträchtigungen», bekräftigt Alexandre Quintero. «Die hier lebenden Menschen bringen ihren eigenen Lebensrhythmus mit, und die Beeinträchtigungen verschlechtern sich. Wir müssen daher ständig antizipieren und uns an die jeweilige Situation anpassen.» Juliette Dumas, Ausbildungsbeauftragte Fröhliche Tischgesellschaft im «Les Charmettes»: Die hier lebenden Menschen sollen sich wie zu Hause fühlen und sich selbst bleiben können. Foto: Stefan Vos
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