Ältere Menschen koordiniert betreuen | Magazin ARTISET | 12-2024

Dezember I 2024 5 Christina Zweifel, Geschäftsführerin Curaviva und GL-Mitglied Artiset Maja Nagel, Stiftungsrätin Paul Schiller Stiftung Alain Huber, Direktor Pro Senectute Schweiz Liebe Leserin, lieber Leser Artiset mit Curaviva, die Paul Schiller Stiftung, Pro Senectute Schweiz sowie sechs weitere Organisationen, die sich alle für ein würdevolles Altern einsetzen: Wir arbeiten im fachlichen Bereich und auf der strategisch politischen Ebene punktuell immer wieder zusammen, um zentralen übergeordneten Anliegen Gehör zu verschaffen. Mit dieser verbandsübergreifenden Publikation zur Betreuung im Alter unterstreichen wir diese Zusammenarbeit erstmals auch auf redaktioneller Ebene. Wir möchten damit die öffentliche Debatte zu einem gesamtgesellschaftlich relevanten Thema weiter fördern. Das Thema Betreuung gewinnt in der Fachwelt und der Politik an Dynamik. Dies zeigen wissenschaftliche Studien genauso wie die Entwicklungen in der Praxis. Weiter sind auf allen Staatsebenen, in Gemeinden und Städten, bei Kantonen und auf Bundesebene politische Vorhaben in Arbeit oder bereits umgesetzt, bei denen bezahlbare Betreuungsleistungen im Zentrum stehen. Auch die Stellungnahmen von Behörden, Politikern sowie aller neun herausgebenden Organisationen zeigen, wie das Bewusstsein für Bedeutung von professioneller und qualitätvoller Betreuung wächst. Die von den Autorinnen und Autoren der Verbände und Organisationen erarbeiteten Beiträge machen deutlich, dass das Ziel von psychosozialer Betreuung darin besteht, ältere Menschen in ihren Lebenskompetenzen zu stärken. Sie sollen ihren Alltag trotz gewisser Einschränkungen und wachsenden Belastungen selbst bestimmen, sich entwickeln, an Titelbild: In der Stiftung für Betagte in Münsingen BE haben gemeinschaftsfördernde Aktivitäten, wie hier das Backen, einen hohen Stellenwert. Foto: Stefan Marthaler/Stiftung für Betagte Münsingen der Gemeinschaft teilnehmen und diese mitprägen können, unabhängig davon, ob sie in ihren angestammten vier Wänden, in einer betreuten Wohnform oder einer Pflegeeinrichtung leben. Dazu benötigen sie die Sicherheit, dass sich jemand – mit ihnen zusammen und auf Augenhöhe – um ihr persönliches Wohlbefinden kümmert. Betreuung erfolgt in Übereinstimmung mit einem Altersbild, das nicht auf Defizite, sondern auf Ressourcen fokussiert. Damit dies möglich wird, sind Betreuungsleistungen erforderlich, die über die reine Alltagsentlastung und Pflege hinausgehen und Unterstützung im psychischen sowie sozialen Bereich bieten. Ein solch umfassendes Verständnis von Betreuung erfordert die Zusammenarbeit und Stärkung unterschiedlicher professioneller Akteure und Berufsgruppen mit ihrem jeweils spezifischen Knowhow. Eine wichtige Rolle spielen neben den Angehörigen auch informelle Akteure der Zivilgesellschaft – Nachbarn, Bekannte und Freiwillige. Mit Beispielen aus der ganzen Schweiz thematisieren wir, wie diese Zusammenarbeit in unterschiedlichen Wohnsettings und Lebensräumen bereits funktioniert. Wir bleiben dran. Editorial

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