Ältere Menschen koordiniert betreuen | Magazin ARTISET | 12-2024

Dezember I 2024 65 Zugang zu Betreuung für alle sicherstellen «Eine gute Betreuung im Alter erfordert es, sowohl die körperlichen als auch die emotionalen, sozialen und psychologischen Bedürfnisse älterer Menschen zu erfüllen. Pflege allein genügt nicht. Der Zugang zu bedarfsgerechter Betreuung muss für alle sichergestellt sein. Viele Spitex Organisationen bieten nebst hauswirtschaftlichen Leistungen weitere Betreuungsleistungen an, etwa Mahlzeiten und Fahrdienst sowie die Entlastung betreuender Angehöriger. Diese auch in Kooperation mit anderen Organisationen wie beispielsweise Pro Senectute. Wir setzen uns politisch dafür ein, dass Betreuungsleistungen finanziert werden und so ein selbstbestimmtes Leben möglich ist, ungeachtet der Wohnform. Entsprechend unterstützen wir die geplante Änderung des Bundesgesetzes zu Ergänzungsleistung für die Finanzierung von Betreuungsleistungen.» Den Dialog zwischen den Akteuren vorantreiben «Mit dem Auftrag des Wissenstransfers und der Vernetzung auf nationaler Ebene leistet Gerontologie CH einen direkten Beitrag zu den drei Bedingungen einer guten Betreuung im Alter, nämlich Wissen über das Altern und die ältere Bevölkerung vermitteln, eine realistische Sicht des Alterns fördern und den Dialog zwischen den Akteuren vorantreiben. Konkret setzt unser Verein diese Ziele durch verschiedene Dienstleistungen um: dazu gehören OnlineVorträge, GratisTools, das Begleitprogramm «Altersfreundliche Gemeinde» oder die Informationen zu den kantonalen Alterspolitiken, die auf der gemeinsam mit Pro Senectute Schweiz und Curaviva gegründeten Plattform «Forum Alterspolitik» zur Verfügung gestellt werden. Gerontologie.ch kann auch als neutrale Plattform zwischen den betroffenen Akteuren fungieren und so deren koordiniertes Handeln fördern.» Demenzspezifische Leistungen adäquat abrechnen «Menschen mit einer Demenz brauchen Betreuung und Pflege, die den spezifischen Bedürfnissen der Erkrankung gerecht werden. Dazu gehört, dass genügend Zeit zur Verfügung steht, Eine demenzgerechte Betreuung braucht zudem genügend und spezifisch geschulte Fachpersonen. Entscheidend ist es schliesslich, auf politischer Ebene Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Leistungserbringer wie die Spitex oder Heime ihre demenzspezifischen Leistungen auch adäquat abrechnen können. Eine Demenz betrifft nicht nur die erkrankte Person selbst, sondern auch ihre Angehörigen. Die 21 kantonalen Sektionen von Alzheimer Schweiz unterstützen Betroffene durch Beratung, Entlastungsangebote und Schulungen. Sie fördern den Zugang zu spezialisierter Betreuung und helfen bei der Vernetzung mit lokalen Pflege und Betreuungsdiensten.» Niederschwellige Angebote schaffen «Niemand sollte aufgrund finanzieller Hürden auf Betreuung verzichten müssen. Als NPO sind wir auf Spenden angewiesen, da unsere Leistungsverträge mit Bund und Kanton nicht alle Kosten abdecken. Wir legen grossen Wert darauf, individuelle Kundenwünsche zu erfüllen, damit sich die betreuten Personen wohlfühlen. Wir achten besonders darauf, dass stets dieselbe Betreuungsperson zur Verfügung steht, um eine vertrauensvolle Beziehung und Kontinuität zu sichern. Unsere regionalen Vermittlerinnen stehen regelmässig im Austausch mit den Betreuungspersonen und Familien, um Wünsche oder Änderungen schnell umzusetzen. Der Entlastungsdienst Schweiz arbeitet daran, den Zugang zur Betreuung – insbesondere digital – zu vereinfachen und für alle Thomas Heiniger, Präsident Spitex Schweiz Denise Strub, Präsidentin Entlastungsdienst Schweiz Hans Stöckli, Zentralpräsident von Alzheimer Schweiz Delphine Roulet Schwab, Präsidentin von Gerontologie CH

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