ARTISET 01/02 I 2024 31 Suchthilfe: Mehr Zusammenarbeit In der Suchthilfe gibt es in der Schweiz grosse Unterschiede zwischen den Kantonen. Eine Studie der Hochschule Luzern (HSLU) im Auftrag der Konferenz der kantonalen Beauftragten für Suchtfragen (KKBS) kommt zum Schluss, dass grundsätzlich ein professionelles System der Suchthilfe besteht, dass aber die kantonalen und regionalen Unterschiede beträchtlich sind. Das sei nicht per se schlecht: «Sie erlauben, die Angebote den lokalen Gegebenheiten besser anzupassen und die Ressourcen effizient einzusetzen.» Dies setze aber voraus, dass die Zusammenarbeit zwischen Leistungsanbietern und Kantonen systematisch evaluiert und die Planung der Angebote aktualisiert werde. Angesichts verschiedener hoch spezialisierter Angebote empfiehlt die Studie eine Verstärkung der Zusammenarbeit der Kantone in Versorgungsregionen. Virtuelle Ausflüge Das Pflegezentrum Reusspark in Niederwil AG setzt Virtual- Reality-Brillen ein, um den Bewohnenden Reisen in die Aussenwelt zu ermöglichen. Mit den Brillen können Menschen, die sich nicht mehr so gut bewegen können, direkt an Orte geführt werden, die sie vielleicht aus der Vergangenheit kennen – oder auf diesem Weg einmal kennenlernen wollen. «Die VR-Brille hat sich als wertvolles Werkzeug erwiesen, um die Welt zu unseren Bewohnerinnen und Bewohnern zu bringen», sagt Priska Scimonetti, Leiterin Pflege und Betreuung. «Es zeigt sich, dass die Brille Gespräche fördert und biografische Erinnerungen weckt.» Im Zeitalter der Digitalisierung arbeite der Reusspark daran, Technologie und Tradition harmonisch zu vereinen, um eine Atmosphäre des Wohlbefindens zu schaffen. Ein gleiches Projekt verfolgt im Aargau übrigens auch das Gesundheitszentrum Fricktal in Laufenburg. Hilfe für Kinder Kinder, deren Eltern streiten und gewalttätig aufeinander losgehen, sollen in der Schweiz bessere und unkompliziertere Hilfe bekommen. Dafür sollen namentlich bei Scheidungen und Trennungen involvierte Berufsgruppen wie Anwälte, Richterinnen und Behördenvertreter besser geschult werden. Das empfiehlt eine neue Studie. Denn noch oft werde das gemeinsame Sorgerecht ausgesprochen, auch wenn es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den Eltern gebe. Es gehe auch darum, die Zusammenarbeit zwischen den involvierten Stellen zu verbessern, empfiehlt die Studie. Es gebe in der Schweiz zwar bereits Hilfsangebote. Doch diese seien von Kanton zu Kanton verschieden. In unserem Land erleben gut 27 000 Kinder gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den Eltern. Das erschüttere das Vertrauen der Kinder in die Eltern. Gleichzeitig erhöhe diese Erfahrung das Risiko, dass die Kinder später auch gewalttätig oder zu Opfern von Gewalt werden. Suchthilfe: Es bestehen grosse kantonale und regionale Unterschiede. Virtual-Reality-Brille: Reisen in die Aussenwelt.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY2MjQyMg==