46 ARTISET 01/02 I 2024 Aktuell Weltweit gesehen, rangiert das Schweizer Gesundheitssystem auf einem Spitzenplatz, und dennoch fehlen manchmal Therapieplätze oder es gibt zu wenig Personal. Dies zeigt sich akzentuiert im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit. Die Zeichen deuten zudem darauf hin, dass sich die Lage noch zuspitzt. Wie gelingt es Gesundheitsfachpersonen und Betroffenen angesichts dieser Ausgangslage, den Mut nicht zu verlieren? Eine Spurensuche. Von Nicole Fivaz* Die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen im Blick Den meisten Jugendlichen in der Schweiz geht es gut. Dennoch, zwei 2023 publizierte Studien lassen aufhorchen und zeigen das, was in der Praxis schon seit einiger Zeit spürbar ist. Die Gesundheitsbefragung 2022 zeigt eine Zunahme der psychischen Belastung bei den 15- bis 24-Jährigen und hier insbesondere bei den jungen Frauen. Ein ähnliches Bild zeichnet die nationale Studie Health Behaviour in School-aged-Children von 2022 bei den 11- bis 15-Jährigen: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mädchen und Buben haben sich verschlechtert – dies bereits vor der Pandemie. Besonders betroffen sind wiederum die Mädchen, gemäss den Zahlen diejenigen im Alter von 13 bis 15 Jahren. Beide Studien bestätigen bisherige Erkenntnisse, wonach es mehr Anstrengungen braucht, um betroffene Jugendliche zu unterstützen. Gleichzeitig gilt es, der Prävention im Bereich der psychischen Gesundheit ein höheres Gewicht beizumessen. Wir alle können etwas tun, um die Situation zu verbessern «Wir durchleben gerade eine instabile Zeit, die uns Erwachsene unruhig macht und in der die Meinungen auch mal stark auseinandergehen. Gerade Kinder reagieren auf Erschütterungen aus dem Umfeld und sind nicht selten Symptomträger gestresster Eltern. Wenn wir also als Erwachsene für unsere Aufgaben Verantwortung übernehmen, eine Vorbildfunktion wahrnehmen und auf unsere Gesundheit und unsere seelische Balance achten, tun wir gleichzeitig etwas Gutes für unsere Kinder», erklärt Professor Alain di Gallo, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Dazu gehören auch Wissen in erster Hilfe, um in Notfallsituation körperlicher oder psychischer Natur richtig zu handeln, sowie kleine Zeichen und Gesten gegenüber denjenigen Menschen, denen es gerade nicht so gut geht, wie dies diverse Organisationen am Tag der Kranken tun. Die Gesundheitskompetenz stärken Die im Vorfeld zum Tag der Kranken am 3. März 2024 zum Motto «Zuversicht stärken» getätigten Recherchen bei TAG DER KRANKEN VOM 3. MÄRZ: ZUVERSICHT STÄRKEN Der «Tag der Kranken» ist ein gemeinnütziger Verein, der 1939 gegründet wurde. Die 39 Mitglieder des Vereins sind sowohl Patientenorganisationen als auch Gesundheitsligen, Fachverbände wie Artiset, die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und andere im Gesundheitswesen tätige Vereinigungen und Verbände. Der «Tag der Kranken» sensibilisiert die Bevölkerung einmal pro Jahr zu einem besonderen Thema aus dem Bereich Gesundheit und Krankheit. Er will dazu beitragen, Beziehungen zwischen Kranken und Gesunden zu fördern, Verständnis für die Bedürfnisse der Kranken zu schaffen und an die Pflichten der Gesunden gegenüber kranken Menschen zu erinnern. Zudem setzt er sich für die Anerkennung der Tätigkeiten all jener ein, die sich beruflich und privat für Patientinnen und Patienten sowie für Kranke engagieren. Das Motto am 3. März 2024 lautet «Zuversicht stärken». Interessierte finden das dazugehörige Dokument mit den Hintergrundinformationen, woraus in diesem Artikel zitiert wurde, auf der Website des Vereins tagderkranken.ch.
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