ARTISET 01/02 I 2024 49 Umzugshilfe für mehr Lebensqualität im Alter Ihre Spende hilft. Vielen Dank. Spendenkonto IBAN CH86 8080 8005 7958 7261 9 lu.prosenectute.ch Gut beraten im Alter Was macht eine Kampagne erfolgreich? Es geht darum, nicht zu betteln, sondern Menschen dazu einzuladen, sich für eine sinnstiftende Sache einzusetzen und sie sowohl auf intellektueller Ebene anzusprechen wie auch ihre Herzen zu öffnen. Menschen haben das tiefe Grundbedürfnis, die Welt ein bisschen besser zu machen. Sie wollen nicht einfach Geld spenden, sie wollen Teil von etwas Sinnstiftendem werden. Kreative Kontaktarbeit ist deswegen zentral. Sie führt oft zu intensiven Beziehungen, die lange über die eigentliche Kampagnenarbeit hinaus bestehen bleiben. Welches sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren? Ein hochwertiges Patronatskomitee mit einer überzeugenden Person an der Spitze ist entscheidend. Das Patronat sollte aus Menschen zusammengesetzt sein, die vom Vorhaben so überzeugt sind, dass sie ihre Beziehungsnetze öffnen und persönlich auf vermögende Menschen zugehen. Wichtig ist auch das sogenannte Top-down-Vorgehen: Damit eine Kampagne in Millionenhöhe erfolgreich ist, muss man sich unbedingt auf Grossspenden fokussieren – gerade zu Beginn. Die erste Spende sollte mindestens 10 Prozent des anvisierten Spendenziels ausmachen. Reicht es, die 300 Reichsten anzuschreiben? Diese Menschen werden pro Woche bis zu zehn Mal um eine Spende gebeten. In den meisten Fällen landen diese Anfragen direkt im Altpapier. Jeder möchte eine Million Franken etwa von Hansjörg Wyss. Menschen wie er haben aber mehrere Firewalls um sich herum, nur ganz wenige Menschen haben einen direkten Zugang und können etwas auslösen. Zudem sind es oft nicht nur die ganz Reichen, die grosse Spenden machen. Es gibt unserer Erfahrung nach Personen, die hohe Beträge spenden, obwohl niemand weiss, dass viel Geld vorhanden ist. Wie wichtig sind die Mitarbeitenden? Sie sind ein entscheidender Erfolgsfaktor. Als oberstes Ziel gilt, potenzielle Spenderinnen und Spender in die Institution einzuladen und ihnen das Vorhaben vor Ort zu zeigen. Das erlaubt direkten Kontakt zwischen den Beteiligten und die Stimmung der Institution wird spürbar. Manchmal haben auch Angehörige und Bekannte von Mitarbeitenden der Institution Beziehungen zu vermögenden Menschen. Ein Beispiel aus unserer Arbeit: In einer Institution hat der Götti des Hausabwarts die erste Spende von 200 000 Franken geleistet. Worin liegt die Rolle der externen Beratung? Es gibt keine Garantie, doch mit einer Person, die das nötige Know-how mitbringt, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs. Zudem hat es sich bei der Gewinnung hochwertiger Persönlichkeiten für das Patronatspräsidium (etwa National-, Stände-, Regierungsrätinnen und -räte oder CEOs grosser Firmen) bewährt, wenn man aufzeigen kann, dass die Institution durch die externe Beratung über Wissen und Erfahrung verfügt und professionell aufgestellt ist. Je hochwertiger das Präsidium, desto weniger Zeit hat die Persönlichkeit. Daher muss im Hintergrund alles gut vorbereitet werden. Zudem möchte niemand seinen Namen einbringen für eine Sache, die vielleicht nicht funktioniert. Da beruhigt es, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und Einblick in vergangene erfolgreiche Kampagnen zu erhalten. * Mario Tonet ist Inhaber der Beratungsfirma Tonet Fundraising und arbeitet seit langem mit Ursula Eichenberger von Gutes Tun Jetzt zusammen. Icons: Dreamstale Anzeige
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