Magazin ARTISET | 3 2022
ARTISET 03 I 2022 21 Im Fokus Noch vor zwanzig, dreissig Jahren war Diversität – oder neudeutsch: Diver sity – in den Alters- und Pflegeheimen kein Thema. Die Menschen waren so, wie sie halt waren – die Bewohner innen und Bewohner ebenso wie das Personal. Das hat sich den letzten Jahren ge ändert. Diversität ist zu einem Thema geworden, dem sich die Heime mehr und mehr widmen – und widmen müs sen. «Die Zusammensetzung der Be wohnerschaft hat sich in den vergange nen Jahren gewandelt», sagt Katharina Liewald. «Wir haben Untersuchungen durchgeführt, weil wir tatsächlich fest stellten, dass die Bewohnerschaft im mer vielfältiger wird, aber auch beim Pflege- und Betreuungspersonal das Spektrum sehr breit ist. Wir haben sehr gut ausgebildetes Personal, aber auch einen grossen Anteil an weniger quali fiziertem Betreuungspersonal.» Katharina Liewald ist Projektleiterin beim Schweizerischen Roten Kreuz, Departement Gesundheit und Integra tion. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Diversität und gesundheitliche Chancengleichheit, Migration und Ge sundheit, Prävention und Gesund heitsförderung. Sie befasst sich seit längerem mit den Herausforderungen, welche die Diversität für die Verant wortlichen der Alters- und Pflegeheime heute bedeuten – und was ein zeitge mässes Diversity-Management ausma chen sollte. Vor zehn Jahren schon schrieb die Fachfrau in einem Gastbei Mit der Vielfalt umzugehen lernen Die Diversität in den Alters- und Pflegeheimen ist in den letzten Jahrzehnten breiter geworden – auf Seiten der Bewohnenden ebenso wie auf Seiten der Pflegenden und Betreuenden. Das bringt neue Herausforderungen für die Institutionsleitungen. Von Urs Tremp trag für die Fachzeitschrift Curaviva: «Alters- und Pflegeheime sind nicht mehr einfach eine Wohnform für alte Menschen, die darin ihren Lebensabend verbringen können, sondern vielmehr Institutionen der Gesundheitsversor gung im Alter, stark geprägt von Diver sität.» Unterschiedliche Biografien Tatsächlich sind heute ganz unter schiedliche Menschen mit diversen Biografien Bewohnerinnen und Be wohner der Altersinstitutionen. Seit die Langzeitabteilungen in den psychiatri schen Kliniken abgeschafft wurden, seit mehr Menschen mit Suchtproblemen ins Alter kommen und immer häufiger Menschen mit einem Migrations
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