Magazin ARTISET | 3 2022
42 ARTISET 03 I 2022 Aktuell Was schätzen Pflegeeltern an ihrem Pflegeelterndasein, und warum engagieren sie sich für ihre Pflegekinder? Eine neue Schweizer Studie gibt einen Einblick. Von Marius Metzger* Wie das Leben in einer Pflegefamilie gelingt In Anbetracht der vielfältigen Heraus- forderungen von Pflegeeltern scheint es wichtig, dass Pflegeeltern immer wie- der innehalten und sich vergegenwär- tigen, was sie eigentlich am Pflegeel- terndasein schätzen. So stellt etwa das dankbare Lächeln eines Pflegekindes eine solche Erinnerung dar, die Pflege- eltern nicht selten über schwierige Pha- sen mit dem Pflegekind hinweghelfen. Die Pflegeeltern wissen auch in heraus- fordernden Zeiten, dass irgendwann weitere beglückende Momente kom- men werden. Ein Pflegevater bezeichnet solche Glücksmomente treffend als «kleine Inseln» und führt mit der fol- genden Aussage aus, woher er seine Kraft zum Durchhalten in schwierigen Phasen bezieht: «Die Kraft holt man sich mit kleinen Inseln, die sich mit der Zeit ergeben.» Was schätzen Pflegeeltern? Weil davon auszugehen ist, dass sich Pflegeeltern viel zu selten die Zeit für die Bewusstmachung beglückender Momente in ihrem Pflegeelterndasein nehmen, hat die «Hochschule Luzern – Soziale Arbeit» gemeinsam mit der Schweizer Fachstelle Pflegefamilie (SFP) zu dieser und weiteren Fragen eine schriftliche Befragung mit offenen Antwortmöglichkeiten durchgeführt. Man wollte von den befragten Pflege- müttern und Pflegevätern unter ande- rem wissen, was sie besonders daran schätzen, Pflegemutter oder Pflegevater zu sein und ein Pflegekind zu begleiten. Diese Antworten wurden zu den fol- Pflegefamilie Maey aus Balterswil TG mit Pflegevater Andy (2.v.l.), Pflegemutter Raphaela (2.v.r.), Pflegekindern und eigenen Töchtern. Andy Maey ist Präsident der Schweizerischen Fachstelle Pflegefamilien, die wesentlich an der Erarbeitung der Pflegeelternstudie beteiligt war. Foto: Privat
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