36 ARTISET 03 I 2023 RedLine Software GmbH · 9000 St. Gallen +41 71 220 35 41 · info@redline-software.ch redl ine-sof tware.ch www.arwo.ch Damit unsere Bewohner*innen so selbstbestimmt wie möglich leben können, suchen wir die besten Begleiter*innen! WIR HABEN EINE MENGE ZU BIETEN ... LUST AUF EINEN NEUEN JOB in der arwo Stiftung Wettingen? Weiterbildung Zentral gelegen 6 Wochen Ferien Du-Kultur auf Augenhöhe Humor und offene Fehlerkultur Anzeige nimmt als Parlamentarierin daran teil. «Als Pro Infirmis die Ausschreibung lancierte, fühlte ich mich legitimiert, meine Kandidatur einzureichen.» Nach ihrer Wahl in den Gemeinderat von Châtel-St- Denis im Jahr 2021 hat Nicole Tille beschlossen, ihre Erwerbstätigkeit per Ende 2021 aufzugeben. Sie wollte sich von da an ganz der Politik widmen. «Da neben meinem Mandat noch etwas Zeit blieb, absolvierte ich eine von Pro Infirmis angebotene Weiterbildung, die sich speziell an Menschen mit Behinderung richtet.» Sie vermittelt theoretische Grundlagen zur Schweizer Politik und Praxistipps für alle, die sich politisch engagieren wollen. «Menschen mit Behinderung sind in der Politik nach wie vor untervertreten», sagt Nicole Tille. Die Gemeinderätin ist bereits bestens mit dem politischen System der Schweiz vertraut und nutzt die Weiterbildung vor allem dazu, neue Kontakte zu knüpfen. «Es war eine gute Gelegenheit, mich weiter zu vernetzen. Ich habe andere Situationen und Behinderungen kennengelernt.» Nachhaltige Massnahmen ergreifen Für die erste Behindertensession wurden 44 Parlamentarierinnen und Parlamentarier gewählt. «Unser Ziel ist es, nachhaltige Massnahmen zu ergreifen», sagt Nicole Tille. «Wir wollen zuhanden des Parlaments eine Resolution verabschieden (siehe Box), die hoffentlich Berücksichtigung findet. Die Schweiz hat die UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2014 ratifiziert, jedoch nicht genügend Mittel für ihre Umsetzung bereitgestellt.» Die 44 gewählten Personen können eine Motion einreichen oder einen Änderungsantrag stellen. «Die Session dauert nur einen Nachmittag, wir haben also nicht viel Zeit. Deshalb erfolgt der grösste Teil der Arbeit bereits imVorfeld, denn es können nicht alle eingereichtenThemen im Plenum behandelt werden.» Die wichtigste Botschaft ist, dass Menschen mit Behinderung den Schritt in die Politik wagen, aber auch, dass die Schweiz die notwendigen Mittel dafür bereitstellt. Die Handlungsfähigkeit besteht in der Nutzung aller zur Verfügung stehenden politischen Instrumente, um physische und soziale Barrieren zu überwinden. Natürlich müsse man diese Instrumente kennen und zu nutzen wissen. «22 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind Menschen mit Behinderung. Dieser Anteil ist jedoch weder in der Legislative noch in der Exekutive vertreten. Je mehr wir über Behinderung sprechen, desto mehr wird dies zur Norm. So beginnt die Inklusion.» Aktuell
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