ARTISET 04/05 I 2023 17 Im Fokus Es ist eine Herausforderung, in der Langzeitpflege Arbeitszeitmodelle zu kreieren, die den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und dem betrieblichen Bedarf gerecht werden. Wertschätzung und die Möglichkeit zur Mitsprache tragen dazu bei, dass Mitarbeitende zum Einsatz in Ausnahmesituationen bereit sind. Dies geht aus einer Umfrage der Keller Unternehmensberatung hervor. Von Lara Lohkamp* Auf der Suche nach dem passenden Arbeitszeitmodell Arbeitnehmerfreundliche Arbeitsmodelle sind ein wichtiger und vieldiskutierter Aspekt, um dem Fachkräftemangel in der stationären Langzeitpflege zu begegnen. Im Hinblick auf die Konzeption solcher Modelle stellen sich eine Reihe von Fragen: Welche Bedürfnisse von Mitarbeitenden stehen im Zentrum? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus aus betrieblicher Sicht? Und wie können Pflegende dazu motiviert werden, in Ausnahmesituationen flexibel zu sein? Zwecks Datenerhebung führte und führt die Keller Unternehmensberatung AG noch immer eine Online- Umfrage innerhalb der Zielgruppe von Alters- und Pflegezentren in der Schweiz durch. In diesem Bericht wird der Rücklauf bis zum 17. März 2023 berücksichtigt, dieser enthält 152 Beantwortungen mit insgesamt 77 vollständigen Antwortbögen. Ausgefüllt wurden diese zu 40 Prozent durch die Heimleitung, zu 26 Prozent durch die Pflegedienstleitung und zu 34 Prozent durch Stationsleitungen, Leitungen Hotellerie, HR, übrige Pflege und andere. Eine Teilnahme an der Befragung ist weiterhin möglich, die vollständigen und detaillierten Ergebnisse werden im Sommer publiziert. Bedürfnisse aus Sicht der Mitarbeitenden In einem ersten Schritt werden die Vorstellungen und Erwartungen der Mitarbeitenden an die Arbeitszeitmodelle erfragt. In der Wahrnehmung der Befragten sind vor allem folgende Bedürfnisse vertreten (siehe Grafik 1): Am häufigsten genannt wird die Flexibilität in der Planung. Auffallend ist indes, dass aus der Befragung kein direkter Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit und einer flexiblen Planung abgeleitet werden kann. Hervorzuheben ist, dass im Hinblick auf die Work-Life-Balance gleichzeitig auch möglichst regelmässige Dienstzeiten ein Anliegen sind. In Kommentaren wird neun Mal das Bedürfnis nach keinen oder wenigen Wochenend- und Nachtdiensten genannt. Die Vermeidung von geteilten Diensten ist mit fünf und die verlässliche Planung mit vier Stimmen vertreten.
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