28 ARTISET 04/05 I 2023 aussieht, lancieren sie noch dieses Jahr einen ersten Versuch mit neuer Aufgabenverteilung und hoffen, damit als Arbeitgeberin noch attraktiver zu werden. Mitarbeiterversorgung: «Kein Luxus» Bis dahin setzt Nicole Wolschendorf weiterhin auf die gute Teambetreuung. Sie hat für den Jahresbericht 2021 die Arbeitszeitaufteilung ihrer Mitarbeiterinnen aufgeschlüsselt und grafisch dargestellt: Satte 31 Prozent der Zeit fliessen in die Mitarbeiterversorgung wie Supervision, Weiterbildungen, Interaktionsanalysen, emotionale Versorgung und Liniengespräche – eine so erstaunliche Menge, dass sie bei einigen im Team bereits für Erstaunen sorgte, weil ihnen nebst 31 Prozent Administrationsarbeit noch gerade 38 Prozent der Zeit für die direkte Arbeit mit den jungen Frauen bleiben. Für Wolschendorf hingegen ist das kein Luxus, im Gegenteil: «Unsere Arbeit mit dem Ansatz von Traumapädagogik undTransaktionsanalyse ist so herausfordernd, dass eine gute Mitarbeiterversorgung absolut unerlässlich ist.» Die Liniengespräche auf allen Ebenen sind wichtige Bestandteile dieser Versorgung: «Sie helfen, kontinuierlich die Ziele im Blick zu behalten, weit besser, als das bei jährlichen Mitarbeitergesprächen je möglich wäre.» Denn diese rund einstündigen Gespräche finden so regelmässig statt, dass anstehende Themen nicht lange liegenbleiben und anwachsen, sondern immer wieder ins Bewusstsein geholt werden. Und sie finden – daher der Name – über die ganze Linie statt: Der Vorstand trifft sich sechsmal jährlich zu Gesprächen mit Heimleiterin Nicole Wolschendorf zu einem Liniengespräch, diese wiederum trifft sich alle sechs bis acht Wochen mit der Elternbegleiterin, dem Therapeuten, der Hauswirtschafterin und der Gruppenleiterin – wobei sie sich mit ihrer Stellvertreterin Barbara Helfer, die im Büro nebenan sitzt, ohnehin fast täglich austauscht. Diese wiederum führt als Gruppenleiterin alle drei Wochen Liniengespräche mit denTeamfrauen aus dem Kernteam. «Was ist deine Rolle Im Fokus ➞ wohngrupperose.ch Gruppenverantwortliche Barbara Helfer (links) in einem der regelmässigen Liniengespräche mit Sozialpädagogin Marion Ammann: So werden die Mitarbeitenden gehört und können etwas bewirken. Foto: cw
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