Fachkräfte gewinnen und behalten

ARTISET 04/05 I 2023 31 Erstes Geschäftsjahr von Artiset Die Föderation Artiset mit den Branchenverbänden Curaviva, Insos und Youvita hat den Bericht zum ersten Föderationsjahr veröffentlicht. Hauptanliegen der Föderation: Unterstützung bei der Branchenentwicklung, Einsatz für optimale Rahmenbedingungen und das Engagement für genügendes und qualifiziertes Fachpersonal. Der Branchenverband Curaviva hat in diesem Jahr Fachgrundlagen und Unterstützungsinstrumente für flexible Wohnformen, personenzentrierte Dienstleistungen, Sozialraum und Digitalisierung erarbeitet. Insos brachte sich in Projekten von Bund und Kantonen ein und organisierte Fachtagungen (etwa zur beruflichen Integration). Als neuer Verband widmete sich Youvita unter anderem dem Kinderrechte-Navigator und dem Methodenkoffer zur Biografiearbeit. Die Föderation nahm im ersten Geschäftsjahr in sieben Medienmitteilungen Stellung und beantwortete 124 Medienanfragen. Im Zentrum der politischen Arbeit: Pflegeinitiative, Datenschutzgesetz und integrierte Gesundheitsversorgung. «Sesamstrasse» wird inklusiv In der TV-Serie «Sesamstrasse» zieht eine Bewohnerin im Rollstuhl ein. Sie heisst Elin, ist sieben Jahre alt, schlau und technisch interessiert. Erstmals verstärkt damit eine Figur mit einer Behinderung das deutsche Puppen-Ensemble. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) produziert die deutsche «Sesamstrasse» und kooperiert dabei seit 50 Jahren mit dem Sesame Workshop aus den USA. «Mit Elin zieht ein Mädchen in die Sesamstrasse ein, das den Kindern zeigt, dass der Rollstuhl in keinster Weise ein Hindernis ist, schlau, stark und mit viel Freude aufzuwachsen», sagt der General Manager Sesame Workshop Europe, Stefan Kastenmüller. Menschen aus der behinderten Community seien an der Entwicklung der Figur beteiligt gewesen, «um sicherzustellen, dass die Figur realistisch und glaubwürdig ist». Zu sehen sind die neuen Folgen der «Sesamstrasse» ab Herbst 2023. Digitale Karte für Behinderte Für Leute mit Behinderung sind viele öffentliche Gebäude schlecht zugänglich. Auf einer neuen digitalen Karte können sich Betroffene nun aber über die Verhältnisse vor Ort informieren. Die Behindertenorganisation Pro Infirmis stellt bei 9 500 Gebäuden in der Deutschschweiz genaue Daten zur Zugänglichkeit für Leute mit Geh-, Hör- oder Sehbehinderung bereit. Mitarbeiter machten vor Ort Fotos und erfassten Details: zum Beispiel die Breite der Türen am Eingang, im WC oder der Korridore: «So können sich Leute mit Behinderung ein genaues Bild machen und selbst entscheiden, ob ein Ort für sie zugänglich ist», sagt Marc Butticaz von Pro Infirmis. Die geprüften Orte sind auf www.proinfirmis.ch zu finden. Die Infos sind auch auf dem Handy abrufbar, etwa mit der Karten-App Ginto. Auf der Karte zeigt die App mit Symbolen an, ob ein Ort vollständig, teilweise oder schlecht zugänglich ist. Benutzer können diese Anzeige in ihrem Profil steuern, indem sie persönliche Bedürfnisse angeben – etwa die minimal benötigte Türbreite oder das maximale Gefälle von Rampen. Die Infos sind zudem für Besucher mit Rollator oder Kinderwagen nützlich.

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