Das Wohlbefinden fördern – ohne Medikamente Magazin ARTISET

10 ARTISET 04/05 I 2024 STEFAN TRACHSEL www.keller-be atung.ch 056 483 05 10 5405 Baden-Dättwil Strategie Projekte Controlling Prozesse digitaliSierungSStrategie – bedürfniSgereCht «Von der Strategie zur Masterplanung: Wir unterstützen Sie bei der Erarbeitung Ihrer Strategie und deren Konkretisierung in zukunftsgerichtete Umsetzungspakete. Gerne berate ich Sie persönlich.» Ihre Spezialisten für Spital, Heim und Spitex Kommunikationskompetenzen wie auch die Ausbildung von Fachpersonen für die Durchführung von nicht-­ medikamentösen Interventionen und für eine hilfreiche Reaktion in anspruchsvollen Situationen wichtig. Können Sie diese schwierigen Situationen und den Zusammenhang mit nicht-medikamentöser Behandlung noch genauer erläutern? Bei Menschen mit einer Demenz treten häufig eine Reihe von psychischen und Verhaltenssymptomen als Folge ihrer Krankheit auf, die sogenannten BPSD, Behavioural and Psychological Symptoms of Dementia. Dazu gehören Apathie, Agitation, Aggression, Angst, Depressivität, Schlafstörungen, Halluzinationen, Wahnvorstellungen und andere Verhaltensauffälligkeiten. Hinter diesen Symptomen stehen häufig Leiden und unbefriedigte Bedürfnisse, welche die Betroffenen nicht anders mitteilen und nicht selber angehen können. Solche Situationen sind häufig sehr belastend für die Betroffenen, aber auch für Angehörige und Fachpersonen. Grundsätzlich möchten die Pflegenden den Bewohnenden helfen – wenn dies jedoch nicht gelingt, kann dies zu Stress und Frustration führen, was sich wiederum negativ auf die Bewohnenden und ihre Symptome auswirken kann. Nicht-medikamentöse Therapien und Interventionen erleichtern den Umgang mit den BPSD. Es handelt sich dabei auch um Selbstverständliches und Natürliches, wie beispielsweise tägliche Bewegung an der frischen Luft, wozu leider nicht alle Bewohnenden in Pflegeheimen die Möglichkeit haben. Warum wird denn diese niederschwellige, nicht-medikamentöse Behandlung nicht öfter eingesetzt? Das hat viele Einflussfaktoren, die bereits erwähnte Haltung und Kultur einer Organisation spielen eine Rolle. Weitere wichtige Faktoren sind der Fachkräftemangel und das Abrechnungssystem. Ein Beispiel dazu: Der Spaziergang gilt im Normalfall als Betreuungsleistung und kann nicht als Pflegeleistung abgerechnet werden, auch wenn er guttut. Zudem ist bekannt, dass Pflegende bei Zeitmangel eher klar definierte Aufgaben wie die Körperpflege durchführen. Solche Aufgaben sind konkreter, leichter messbar und abrechenbar. Nicht-medikamentöse Interventionen werden bei Zeitmangel eher weggelassen und psychosoziale Grundbedürfnisse bleiben dann vielleicht unbefriedigt. Welches sind besonders vielversprechende nicht-medikamentöse Therapien? Dies ist eine schwierige Frage, denn je gezielter nicht-medikamentöse Therapien auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Menschen zugeschnitten sind, desto besser wirken sie. Entsprechend schwierig ist es, die Wirkung von nicht-medikamentösen Interventionen in Studien zu messen und zu verallgemeinern. In der Alterspflege ist die Wirksamkeit von Musik und Bewegung gut belegt. Aus meinem «Der personenzentrierte und ganzheitliche Ansatz ist entscheidend bei den nicht-­ medikamentösen Behandlungen.» Eliane Baumberger Anzeige

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