Das Wohlbefinden fördern – ohne Medikamente Magazin ARTISET

22 ARTISET 04/05 I 2024 ‣ Gesundheit Weiterbildung an der BFH MAS Integrierte Pflege: Mental Health oder Somatic Health Einstieg laufend möglich CAS FachexpertIn interprofessionelle Gesundheits- versorgung im Alter | Einstieg laufend möglich CAS Changeprozesse facilitativ begleiten | Start: August 2024 CAS Ressourcenorientiertes Home Treatment + Netzwerkarbeit | Start: August 2024 CAS Demenz und Lebensgestaltung | Start: November 2024 bfh.ch/gesundheit/weiterbildung 05_WB_INA_PFL.indd 1 19.03.2024 18:50:37 Anzeige eignet sich für den engen Umgang mit Menschen. Es muss, wie Trinkl sagt, einen stabilen Charakter haben und darf durch menschliche Begegnungen nicht gestresst sein. «Wenn das Tier keine Freude hat, dann hat der Mensch auch keine Freude!» Davon ist Cornelia Trinkl überzeugt. Die passenden Hühner haben sich in den Boxen eingefunden: zwei Zwerg-Cochins und zwei Seidenhühner. Beide Rassen können sehr zutraulich werden und eignen sich daher gut für tiergestützte Interventionen. Jetzt schliesst Trinkl die Boxen, stellt sie auf den Rollwagen und schiebt die friedlich vor sich hin glucksenden Hühnchen zum nächsten TierEvent: der Aktivierungsgruppe. Struktur und Freude dank Tierbesuch Anders als die tiergestützte Therapie, verfolgt die tiergestützte Aktivierung kein therapeutisches Ziel, sondern dient vor allem der Alltagsgestaltung und Freude der Bewohnenden. Deswegen ist die Regelmässigkeit entscheidend. Alle zwei Wochen findet der Tierbesuch pro Wohnbereich statt. Er ist nur eines von vielen Aktivierungsangeboten, aber er ist sehr beliebt. Heute haben sich über zehn Teilnehmer eingefunden. Sie alle wohnen in der Geriatrieabteilung und haben unterschiedliche körperliche und kognitive Verfasstheiten. Einige haben sich selbstbestimmt für den Hühnerbesuch entschieden, andere, zum Beispiel mit Demenzerkrankungen, dürfen heute spüren und wahrnehmen, ob die Tierbegegnung das Richtige für sie ist. Die Teilnehmer sitzen im Kreis im Gemeinschaftsraum und warten geduldig auf die Ankunft der Hühner. Da sind sie! Cornelia Trinkl stellt die beiden Transportkisten auf den Boden und öffnet sie. Schnellen Schrittes kommen die gackernden Besucher heraus. Darunter ist auch Napoleon, ein Hahn mit seidig weissem Gefieder und überzeugtem Auftreten. Sein kräftiges Krähen bringt die Teilnehmer zum Schmunzeln. «Ja, ja! Du bist ein Schöner», lacht Klara Moser*. Sie kommt regelmässig in die tiergestützte Aktivierungsgruppe. Hühner bereiten ihr Freude. Die Begegnung mit Napoleon und seinen Damen weckt schöne Erinnerungen an ihre eigenen Hühner aus früheren Zeiten. Wie die anderen Teilnehmer bekommt Klara nun ein Stück Salat, mit dem sie die Hühner anlocken und füttern kann. Jene, die beim Füttern motorische Schwierigkeiten haben, werden von den ebenfalls anwesenden Aktivierungsfachpersonen unterstützt. So kann jeder, der will, mit den Hühnern in einen nahen Kontakt treten. Streicheln tut Mensch und Huhn gut Nach dem Essen möchte man ruhen. Das gilt auch für Hühner. Deswegen setzt Cornelia Trinkl nun einigen Teilnehmenden je ein Huhn auf den Schoss. Auch Klara bekommt eins. Unter ihren sanften Streicheleinheiten wird «Nicht jedes Tier eignet sich für den engen Umgang mit Menschen. Es muss einen stabilen Charakter haben und darf durch menschliche Begegnungen nicht gestresst sein.» Cornelia Trinkl, diplomierte Tierpflegerin mit Fachausbildung für tiergestützte Interventionen Napoleon und seine Damen in Aktion: Ein Reusspark-eigener Film über Cornelia Trinkl und ihre Tiere:

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