Das Wohlbefinden fördern – ohne Medikamente Magazin ARTISET

ARTISET 04/05 I 2024 37 Aktuell Zwecks Inspiration der alterspolitischen Akteure haben die drei Organisationen Gerontologie.ch, Pro Senectute Schweiz und Curaviva die Plattform forum-alterspolitik.ch ins Leben gerufen. Ein Blick auf die Website zeigt: Erste Kantone haben damit begonnen, ihre Alterspolitik völlig zu überarbeiten, so etwa die Kantone Waadt und St. Gallen. Von Elisabeth Seifert Unsere höhere Lebenserwartung führt dazu, dass es immer mehr ältere Menschen in der Gesellschaft gibt. Im schweizweiten Durchschnitt ist heute bereits knapp jede fünfte Person über 65 Jahre alt, nämlich gut 1,6 Mio. Menschen. Für das Jahr 2050 werden 2,6 Mio. prognostiziert. Interessant ist auch ein Blick auf den Altersquotient, der das Verhältnis aufzeigt zwischen Personen im Rentenalter zu Personen im erwerbsfähigen Alter: Derzeit liegt dieser bei knapp 31 Prozent, 2050 wird er, so die Prognose, auf 46,5 Prozent steigen. Diese Veränderung in der Bevölkerungsstruktur zwingt die Gesellschaft respektive die Politik dazu, sich verstärkt der Gestaltung dieser Lebensphase anzunehmen, und zwar in allen Themenfeldern. Während die finanzielle Altersvorsorge und die Finanzierung der Gesundheitsversorgung vor allem eine Sache des Bundes sind, liegen andere zentrale Politikbereiche, etwa die Raumplanung, das Wohnen, die Mobilität sowie Pflege und Betreuung, in der Verantwortung der Kantone, wobei sie gewisse Aufgaben an die Gemeinden delegieren können. Die Kantone haben damit zahlreiche Möglichkeiten, die Herausforderungen im Bereich der Alterspolitik anzugehen. Zwecks Unterstützung und Inspiration der alterspolitischen Akteure haben die drei nationalen Organisationen Gerontologie.ch, Pro Senectute Schweiz und Curaviva im letzten Herbst die Plattform forum-alterspolitik.ch ins Leben gerufen. Ob Expertinnen und Experten oder auch Laien: Sie alle sollen sich ein Bild machen können vom aktuellen Stand und von den neuen Entwicklungen der Alterspolitik. Im Zentrum stehen die Steckbriefe der Kantone mit den jeweiligen gesetzlichen Grundlagen und alterspolitischen Konzepten. Darüber hinaus finden sich auf der Plattform allerhand Zahlenmaterial sowie übergeordnete Vertiefungsthemen. Inspiration durch innovative Strategien Das Forum für «innovative Alterspolitik» will zudem mehr sein als einfach nur eine Wissensplattform. Es zielt vielmehr darauf ab, den gegenseitigen Austausch zu fördern, um die Alterspolitik in allen Landesteilen gemeinsam weiterzuentwickeln. Ein Blick in die konzeptuellen Grundlagen verschiedener Kantone lässt erkennen, dass erste Kantone jetzt – respektive vor einigen wenigen Jahren – damit begonnen haben, ihre Alterspolitik völlig zu überarbeiten. Zu diesen Kantonen gehören St. Gallen und Waadt. Ihre Altersstrategien dürften in Teilen oder als Ganzes durchaus auch für andere Kantone in der deutschen und lateinischen Schweiz von Interesse sein. Im Kanton St. Gallen ist über mehrere Jahre hinweg und unter Einbindung aller relevanter Akteure ein neues Altersleitbild entstanden. Der entsprechende Bericht, überschrieben mit «Gestaltungsprinzipien Alterspolitik», wurde 2022 vom Kantonsrat verabschiedet und ist jetzt in Umsetzung begriffen. Das Neue an diesem Leitbild sei der «ganzheitliche Blick auf das «Wir stellen neu Themen wie die gesellschaftliche Teilhabe, das Wohnen im Sozialraum und die Prävention in den Vordergrund. Gefördert werden zu diesem Zweck Modelle der integrierten Angebotsgestaltung.» Ingo Kratisch, Leiter Abteilung Alter im Amt für Soziales innerhalb des St. Galler Departements des Inneren

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