ARTISET 06 I 2023 33 Games für Junge und Ältere Die App «Zeitmaschine Spiele» (gratis auf Apple und Google) ist von Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mitentwickelt worden und ein Generationenprojekt. Die Spiele sollen Schulklassen und Alterseinrichtungen zusammenführen und Geschichte auf neue Art erfahrbar machen. Da gibt es ein «Hör-Spiel», das in Tonspuren historischer Filme führt oder ein Spiel «Bild-Teile», bei dem aus einzelnen Bildteilen ein Gesamtbild entstehen soll. Alle Spiele integrieren Bilder, Tonspuren und Filme aus dem Online-Archiv des Vereins Zeitmaschine.TV. Die FHNW-Studentinnen und -Studenten haben sich für die Entwicklung der Spiele regelmässig mit betagten Menschen aus Bern und Basel getroffen und die Spiele laufend angepasst. Auswirkungen der Pandemie Die Covid-19-Pandemie hatte starke Auswirkungen auf die Situation der Schweizer Pflegeheime: Die Übersterblichkeit war signifikant höher als in den Jahren zuvor, die Bettenbelegung ging zurück, die finanzielle Lage verschlechterte sich. Dies geht aus dem neuesten Bericht hervor, den das Bundesamt für Statistik veröffentlicht hat. Die Sterblichkeit in dem Heimen war zwischen Mitte Oktober 2020 und Februar 2021 rund 60 Prozent höher als in der Vergleichsperiode ein Jahr zuvor. Die Pandemie wirkte sich auf das Personal aus: 2020 stieg die Zahl der Beschäftigten nur noch um 1,8 Prozent an (2016 bis 2019: +2,2 Prozent), im Jahr 2021 stagnierte das Beschäftigungsvolumen gar. Zwei Faktoren sind dafür verantwortlich: zum einen die geringere Rekrutierung als in den Vorjahren, zum anderen die höhere Zahl der Personalaustritte. Schliesslich wirkten sich die Covid-Jahre 2020 und 2021 auch auf die Finanzen der Heime aus. Zwar stiegen die Gesamtkosten 2020 noch an, sanken aber 2021 erstmals. Die reinen Pensionskosten gingen 2021 um 1,5 Prozent zurück, weil die Bettenbelegung unter dem Normalwert lag und die Zahl der Beherbergungstage stark abnahm. Entsprechend aber stiegen die monatlichen Beherbergungskosten pro Heimbewohnerin oder Heimbewohner: Beliefen sie sich 2019 noch auf 9385 Franken, waren es im Jahr 2021 10035 Franken. 2021 lagen die Einnahmen der Heime 354 Millionen Franken unter den Ausgaben; damit wurde die unausgeglichenste Erfolgsrechnung der letzten zehn Jahre verzeichnet. Sterbehilfe wird immer gefragter Immer mehr Menschen in der Schweiz entscheiden sich für den Beitritt zu einer Suizidhilfeorganisation. Allein Exit, die älteste und grösste Sterbehilfeorganisation der Schweiz, meldet über 17000 neue Mitglieder im Jahr 2022. «Die Gründe für die Zunahme der Freitodbegleitungen sind unter anderem die immer älter werdende Gesellschaft mit der Folge schwer einschränkender Krankheiten oder Behinderungen», schreibt Exit. Das Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten, die im vergangenen Jahr durch einen assistierten Suizid starben, lag bei 79,6 Jahren. Menschen mit Krebs im Endstadium machten mit 37 Prozent den grössten Teil der Fälle aus. Zeitreise als Spiel: Erinnerung und Lernstoff. Foto: FHNW Pflegeheimbesuch in der Pandemie: Veränderte Bedingungen.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY2NjEzOQ==