Innovationen entwickeln und umsetzen

42 ARTISET 06 I 2023 Die Zukunft ist offen. Bei uns wird darauf vorbereitet. Fachkurse, Lehrgänge und Inhouse-Weiterbildungen • Führung /Management • Sozial- und Kindheitspädagogik • Pflege und Betreuung • Gastronomie / Hauswirtschaft • Selbst- und Sozialkompetenz Weil erstklassige Bildung wirkt. artisetbildung.ch ins_85x130_10-22.indd 1 29.11.22 10:13 «An manchen Tagen erscheint mir jede Treppe wie die Eiger-Nordwand» Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft unterstützt Menschen, die von MS betroffen sind. Helfen auch Sie: www.multiplesklerose.ch Jetzt spenden! IBAN: CH0409000000 8000 8274 9 Anzeige Wohnkonzept ins Leben gerufen, einen gemischten Wohnraum für mehr Inklusion, soziale Teilhabe und Staatsbürgerschaft», heisst es im Jahresbericht 2021 der Stiftung. Und weiter: «Seit Projektbeginn haben die Fondation Ensemble und die Codha ihr Know-how gebündelt, um ein Betreuungskonzept für die zukünftigen Bewohnenden zu entwickeln, das eine effektive und inklusive Teilhabe aller in diesem neuen Lebensraum wohnhaften Personen gewährleistet.» Die Stärke des partizipativen Ansatzes Tatsächlich liegen Stärke und Einzigartigkeit des Projekts Les Sureaux nicht so sehr in der aktuellen Konfiguration des Standorts oder seiner Strukturen, sondern vielmehr im partizipativen und empirischen Ansatz, der von der ersten Stunde an im Zentrum stand. «Um Zugänglichkeit und Inklusion gewährleisten zu können, muss beides bereits vor Projektbeginn bedacht werden», betont Véronique Auguste, pädagogische Leiterin der Fondation Ensemble. So fanden im Jahr 2017, bereits in der Konzeptionsphase des Projekts und noch vor dem ersten Spatenstich im Herbst 2018, Treffen mit den zukünftigen Bewohnenden statt: einerseits mit den Menschen mit Behinderung der Fondation Ensemble, andererseits mit den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern der Codha, den «Codhisten». «Wir mussten zwei Welten zusammenbringen, die sich noch nicht kannten, damit sie sich annähern und ihre Anliegen verstehen konnten», erzählt Jérôme Gaudin. Der Psychologe mit Behinderung und Berater für Behindertenfragen erhielt von den beiden Partnern den Auftrag, als Mediator zu wirken. Als Mitglied der Mitwirkungsgruppe zur Projektvorbereitung und -betreuung nahm auch Jérôme Gaudin an den Treffen teil. Seine Aufgabe bestand darin, zu informieren, zu erklären, zu entdramatisieren sowie die Erwartungen, Wünsche und Befürchtungen auf beiden Seiten zu ermitteln. «Es ist ganz normal, dass gewisse Befürchtungen aufkommen», sagt er beruhigend. Die «Codhisten» hatten Angst, einen Fauxpas zu begehen und nicht die richtigen Worte zu finden. Die Begünstigten der Stiftung Ensemble ihrerseits befürchteten, dass die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Codha allzu oft an ihrer Stelle entscheiden würden. Eltern, sozialpädagogische Teams, Betreuende und Aktuell

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