ARTISET 06 I 2024 31 Ein Messinstrument fürs «Gute Leben» Wie lässt sich das «Gute Leben» für Menschen mit Beeinträchtigungen in sozialen Institutionen messen? Das ist das Ziel eines Projekts, das von Artiset mit Insos und in Partnerschaft mit der Fachhochschule Nordwestschweiz derzeit umgesetzt wird. Faktoren, die den Wert des «Guten Lebens» messbar machen, sind für die Umsetzung der UN-BRK, aber auch für die integrierte und sozialraumorientierte Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderungen besonders wichtig. Dabei soll untersucht werden, welche Massnahmen und Umweltbedingungen für welche Personen ein gutes Lebensgefühl bewirken. Aspekte wie Wahlfreiheit, Selbstbestimmung, soziale Einbettung, gesellschaftliche Teilhabe, Bildung oder Freizeit werden in den Fokus genommen. Die neuen Kennzahlen für das «Gute Leben» werden die bestehenden Kennzahlen in etablierten Qualitätsmanagement-Systemen ergänzen. Sie werden entweder direkt in das bestehende QM-System einer Organisation übernommen oder mit einem «Reporting Tool» ausgegeben. Für die zweite Phase des Projekts werden 30 bis 40 Institutionen gesucht, in denen die entwickelten Instrumente breit eingesetzt und zur Praxisreife geführt werden können. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Patricia Jungo, patricia.jungo@artiset.ch. Inklusive Spielplatztafel Die Schweizerische Epilepsie-Stiftung (EPI) hat die erste inklusive Spielplatztafel eingeweiht – auf dem EPI-Areal. Sie wurde vom UK-Netzwerk Zürich gesponsert, dessen Ziel es ist, die Unterstützte Kommunikation (UK) für alle zugänglich zu machen. Mit der Aufstellung der inklusiven Spielplatztafel hat die Schweizerische Epilepsie-Stiftung einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Inklusion gemacht. Denn die Unterstützte Kommunikation fördert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – und auf einem Spielplatz, wo zwischenmenschliche Begegnungen stattfinden, ist die inklusive Spielplatztafel besonders wertvoll. Die Tafel präsentiert 66 Symbole aus der METACOM-Symbolsammlung. Befähigung zur Autonomie Im ersten Workshop des Projekts «Empower-Assist» diskutierten Selbstvertretende und Fachkräfte, wie Fachkräfte zukünftig ausgebildet werden müssen, um den Bedürfnissen von Menschen mit Beeinträchtigungen gerecht zu werden. Ziel des Projekts von Artiset und Insos ist es, Fachkräfte auf die wachsende Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung vorzubereiten. Dazu müssen Berufsprofile und -abschlüsse angepasst werden. Im Workshop wurden etwa Herausforderungen beim selbständigen Wohnen behandelt sowie beschrieben, welche Kompetenzen dafür benötigt werden und mit welchen Formaten diese erlangt werden können. Geplant sind nun die Bildung von Expertengruppen aus Selbstvertretenden, Fachkräften, Forschenden und anderen relevanten Akteuren sowie Workshops auf nationaler Ebene. Das Projekt «Empower- Assist» lädt ein, Fragen und Anregungen zu teilen – Ihre Mitwirkung ist wertvoll und willkommen. Vielleicht haben Sie bereits laufende Projekte, die sich mit ähnlichen Themen befassen, und möchten Synergien erkunden und Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausloten. Interessierte melden sich bei Sandra Picceni, sandra.picceni@artiset.ch.
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