Die psychische Gesundheit pflegen | Magazin ARTISET | 7-8 2022

10  ARTISET 07/08 I 2022 andere Fragen wichtiger für ihr Unter- nehmen sind, schauen jetzt auch beim Themas Gesundheit und Gesundheitsför- derung genauer hin. Wie reagieren Betriebe gerade auch auf Belastungen im privaten oder gesellschaftlichen Bereich? Firmen fokussieren oft auf die Arbeitsbe- dingungen, also den Bereich, wo sie wirk- lich etwas beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel das soziale Klima am Arbeitsplatz, die Arbeitsorganisation der Aufgaben oder die Führung. Die zen- trale Frage für sie lautet hier:Wie können wir die Arbeit so gestalten, damit mög- lichst wenig unnötiger Stress ausgelöst wird und möglichst viele positive Ressour- cen für die Arbeitnehmenden zur Verfü- gung stehen. Gerade mit Blick auf priva- te Herausforderungen, zum Beispiel bei Eltern mit Kindern oder Personen mit pflegebedürftigen Angehörigen, ist es aber wichtig, die Arbeitsbedingungen flexibel zu gestalten. Mit individuell abgestimm- ten Lösungen können private Belastun- gen abgefedert werden. Attraktive Ar- beitsbedingungen sind ein wichtiger Einflussfaktor für die Zufriedenheit, die Motivation und Gesundheit von Mitar- beitenden. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz hat ein Befragungsinstru- ment konzipiert, das Betrieben auf- zeigen kann, wo sie stehen und wie sie sich verbessern können. Viele Betriebe sind sich bewusst, wie wichtig attraktive Arbeitsbedingungen sind, sie wissen aber oft gar nicht genau, wo sie anfangen sollen.Wir stellen immer wieder eine gewisse Ratlosigkeit fest. Und es ist tatsächlich sehr schwierig, im for- dernden Alltagsgeschäft auch noch ein betriebliches Gesundheitsmanagement aufzubauen. Unser Mitarbeitenden-Be- fragungsinstrument Job-Stress-Analysis unterstützt Firmen hierbei. Seit dem Start 2012 haben mehrere hundert Fir- men mit insgesamt über 200000 Mitar- beitenden das Instrument genützt, zum Teil mehrmals. Die Befragung macht deutlich, wo bei den einzelnen Teams genau die Probleme liegen. Hinterher werden die Probleme analysiert und Massnahmen erarbeitet. Vor wenigen Jahren haben Sie für die Bereiche Schule und Langzeit- pflege die allgemeine Befragung um jeweils ein Spezialmodul er- gänzt – weshalb? Es handelt sich hier jeweils um grosse, vul- Im Fokus Nina Zumstein von der Gesundheitsförderung Schweiz: «Die Betriebe wissen oft gar nicht so genau, wo sie anfangen sollen.» Foto: Gesundheitsförderung Schweiz

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