Die psychische Gesundheit pflegen | Magazin ARTISET | 7-8 2022
ARTISET 07/08 I 2022 11 Ekkharthof | Leben aus anderer Perspektive Rütelistrasse 2 • 8574 Lengwil Telefon 071 686 65 55 • ekkharthof.ch Wir am Ekkharthof gehen mit der Zeit und passen uns den Bedürfnissen der Menschen an – nicht umgekehrt. Getreu unserem Leitsatz: Der wichtigste Mensch ist der, der dir gerade gegenübersteht. redline-software.ch Anzeige nerable Berufsgruppen, die zudem in Betrieben mit einer gewissen Grösse ar- beiten. In den sozialen Berufen ist ein hohes Engagement gefragt bei gleichzeitig emotional oft belastenden Situationen. Beide Bereiche sind zudem in einem be- sonderen Mass durch einen Fachkräfte- mangel gekennzeichnet. Hinzu kommen die nicht immer attraktiven Rahmenbe- dingungen, ganz besonders im Bereich der Langzeitpflege. Wie wird dieses Spezialmodul von der Langzeitpflege genützt? 2018 und 2019 führten wir ein Pilotpro- jekt mit insgesamt neun stationären und ambulanten Betrieben durch. Seit Ende 2019/2020 ist das Befragungsinstrument für alle offen. Vor dieser Zeit hat bereits eine Reihe von Betrieben das allgemeine Befragungsinstrument verwendet. Inzwi- schen haben wir insgesamt 43 Betriebe, darunter auch Institutionen für Men- schen mit Behinderung, die das Tool min- destens einmal verwendet haben. Einzel- ne Betriebe haben die Befragung bereits ein zweites Mal durchgeführt und sich als Folge der eingeleiteten Massnahmen tendenziell verbessert. Wie geht es den Mitarbeitenden in all diesen Betrieben – gerade auch im Vergleich zur allgemeinen Wirt- schaft? Vorausschicken möchte ich, dass Betriebe, die ein solches Instrument nutzen, sehr daran interessiert sind, ihren Mitarbei- tenden gute Arbeitsbedingungen zu er- möglichen. Für die Umsetzung von Ver- besserungsmassnahmen muss man oft gewisse personelle und auch finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen. Das machen vor allem Betriebe, die eine ent- sprechende Sensibilität haben und bereits auf einem guten Weg sind. Bei solchen Betrieben ist die Zufriedenheit der Mit- arbeitenden in der Langzeitpflege oder auch den sozialen Institutionen nicht unbedingt schlechter als in der allgemei- nenWirtschaft. Probleme werden hier in der Regel schneller sichtbar als in grossen Unternehmen. Die sozialen Berufe haben einerseits grosse Herausforderungen, an- dererseits bieten sie aber auch viel Res- sourcen, zum Beispiel eine sinnstiftende Arbeit. Wie zentral sind aus Ihrer Sicht die externen Rahmenbedingungen, etwa die Löhne, auf welche die Ins- titutionen ja wenig Einfluss nehmen können? Die Rahmenbedingungen, gerade auch die Löhne, sind ein zentraler Faktor und werden mit dem zunehmenden Fachkräf- temangel auch immer wichtiger. Höhere Löhne sind ein wertvolles Signal, dass man die Leistung der Mitarbeitenden und die Gesundheit der Menschen mit Unterstützungsbedarf schätzt, auch fi- nanziell. Mitarbeitende in den Pflege- und Sozialberufen wählen den Beruf allerdings nicht wegen des Lohns, sondern weil sie die Pflege oder der Sozialbereich sehr interessiert. Deshalb ist es von zent- raler Bedeutung, die Arbeit so zu «Dass Mitarbeitende gesehen, gehört und verstanden werden erweist sich in vielen Studien als der wichtigste Faktor für die psychische Gesundheit.» Nina Zumstein
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