Die psychische Gesundheit pflegen | Magazin ARTISET | 7-8 2022

ARTISET 07/08 I 2022  31 Das Zentrum Paul Klee in Bern ist ein geradezu idealer Ort für die erste Delegiertenversammlung der Föderation Artiset mit ihren drei Branchenverbänden Curaviva, Insos und Youvita. Die markante Architektur des Zentrums mit der Aufteilung in drei Hügel, die durch die Lage an der Auto­ bahn praktisch allen Menschen in der Schweiz ein Begriff ist, weist gleichsam symbolhaft den Weg in die Zukunft. Vom Veranstaltungsort inspiriert, skizzierten die Präsidien der Föderation und der Branchenverbände am Rande der Versammlung gegenüber demMagazin Artiset die zu bewäl­ tigenden Herausforderungen und gleichzeitig die grossen Chancen der noch jungen Organisation, die seit gerade mal sechs Monaten besteht. Sämtliche statutarischen Geschäfte, die alle noch die Vor­ gängerorganisationen Curaviva Schweiz und Insos Schweiz betrafen, wurden einstimmig genehmigt. Einstimmig ge­ wählt wurde mit Catherine Staub zudem ein zehntes Mit­ glied des Vorstands der Föderation Artiset. Catherine Staub ist Generalsekretärin bei Avop, der Waadtländer Vereinigung privatrechtlicher Organisationen für Menschen mit Unter­ stützungsbedarf. Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen Für Marianne Streiff, Co-Präsidentin von Artiset, gehört zu den zentralen Aufgaben der kommenden Monate die wei­ tere Konsolidierung der neu lancierten Föderation mit ihren Branchenverbänden. Um die Interessen der Dienstleister für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu vertreten, müsse die Organisationsentwicklung entlang agiler Prinzipien voran­ getrieben werden. Dies erfordere der Wandel im gesellschaft­ lichen, wirtschaftlichen und politischen Umfeld sowie die zunehmende Komplexität in allen Tätigkeitsfeldern. Nur mit einer flexiblen Organisation lasse sich sicherstel­ len, dass die Kompetenzen in der Facharbeit, der politischen Arbeit, in den Public Relations, bei den Dienstleistungen und im Bildungsbereich gut zusammenspielen. «So können wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alle Aufgaben zugunsten der Mitglieder optimal wahrnehmen», betonte Marianne Streiff. Als Orientierung diene dabei stets Artikel 7 der Bundesverfassung, welcher der Föderation Artiset den Namen gab: Die Würde aller Menschen ist zu achten und zu schützen. Co-Präsident Laurent Wehrli unterstrich gegenüber dem Magazin die Aufgabe, Artiset mit ihren drei Branchenver­ bänden als «wichtige Akteurin zu positionieren, die zur Lö­ sung gesellschaftlicher Herausforderungen beiträgt». Im Bereich der Dienstleister für Menschen im Alter betreffe dies in der Folge des demografischen Wandels die Rekrutierung von Fachkräften und die Bewältigung der steigenden Nach­ frage nach Betreuung und Pflege. Im Bereich Menschen mit Behinderung stehe die Umsetzung der UN-Behinderten­ rechtskonvention im Zentrum, bei welcher die Mitglieder sowohl in der Arbeitswelt als auch für die individuelle Le­ bensgestaltung eine tragende Rolle einnehmen. Die Dienst­ leister im Bereich Kinder und Jugendliche sollen mit der entsprechenden Facharbeit insbesondere bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention unterstützt werden. Gemeinsame Stärke Aufseiten der Branchenverbandspräsidien hielt Insos-Präsi­ dentin Dagmar Domenig fest, dass sich Artiset in den nächs­ ten Monaten bei Behörden und in der Politik einen Namen machen müsse. Ziel sei es, dass die noch junge Organisation bei den nationalen Stakeholdern «rasch als kompetenter und innovativer Akteur wahrgenommen werde». Ganz ähnlich meinte auch Marco Borsotti, Präsident des Branchenver­ bands Curaviva, dass es jetzt darum gehe, Artiset innerhalb der Gesundheits- und Sozialpolitik weiterhin bekannt zu machen. Bei einer Reihe von politischen Geschäften müsse Artiset im Interesse seiner Anspruchsgruppen Einfluss neh­ men. Konkret sprach er etwa die Pflegeinitiative und die Ausfinanzierung von Pflege- und Betreuungsleistungen in den Institutionen an. Youvita-Präsident Marco Camus thematisierte den nicht ganz einfachen Balanceakt, zum einen an den Gemeinsam­ keiten und dem «Wir-Gefühl» der Föderation Artiset zu arbeiten und gleichzeitig die einzelnen Branchenverbände als eigenständige Teile sichtbar zu machen. Marco Camus: «Ein Unterfangen, das immer wieder zu Zielkonflikten füh­ ren kann und das sorgfältig und stringent angegangen wer­ den muss.» DIE STATUTARISCHEN GESCHÄFTE Einstimmig wurden an der ordentlichen Delegiertenversammlung (DV) Artiset vom 21. Juni in Bern folgende Geschäfte geneh- migt: 1. Das Protokoll der ordentlichen DV Curaviva Schweiz vom 23.6.2021. 2. Das Protokoll der ordentlichen DV Insos Schweiz vom 23.6.2021. 3. Das Protokoll der ausserordentlichen DV Curaviva Schweiz vom 3.11.2021 4. Das Protokoll der ausserordentlichen DV Insos Schweiz vom 3.11.2021 5. Der Jahresbericht Curaviva Schweiz 2021 6. Der Jahresbericht Insos Schweiz 2021 7. Die Jahresrechnung Curaviva Schweiz 2021 8. Die Jahresrechnung Insos Schweiz 2021 Einstimmig wurde Catherine Staub als zehn- tes Mitglied in den Vorstand von Artiset ge- wählt. Catherine Staub hat einen Master in Rechtswissenschaften und ist Generalsekre- tärin von Avop.

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