Was Freiwillige leisten und erleben | Magazin ARTISET | 7-8 2024

kurz & knapp 28 ARTISET 07/08 I 2024 kurz & knapp Kinder & Jugendliche: Neandertaler waren sehr soziale Menschen: Sie sorgten für ein behindertes Kind – sechs Jahre lang bis zu seinem Tod. Dies belegt ein kleiner auffällig deformierter Knochen aus Funden aus der Cova-Negra-Höhle bei Valencia, der zu einem Kind gehört, das wahrscheinlich das Down-Syndrom hatte. Behinderung: Prothesen, Rollstühle, Hörgeräte oder Perücken: Der Bundesrat will Massnahmen treffen für eine Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderungen, die auf Hilfsmittel angewiesen sind. Sie sollen künftig technisch möglichst fortschrittliche Geräte erhalten. Alter I: Die Spitex-Mitarbeitenden pflegen und betreuen immer mehr Menschen in der Schweiz, zudem werden die Situationen immer komplexer und aufwendiger. Dies bestätigt eine Spitex-Studie, die bei der ZHAW in Auftrag gegeben wurde. Alter II: Der Verein «Treffpunkt Demenz und Kultur» bietet das Angebot «Atelier Mobile» an. So können demente Menschen, ob in Institutionen oder zuhause lebend, im Museum Rietberg, begleitet von Fachpersonen, malen und sich auf diese Weise gestaltend ausdrücken. Mitten im Leben und dement Es sind Mütter, Partner und Kolleginnen, nicht einmal 40 Jahre alt, die plötzlich zuhause und in der Öffentlichkeit ausfällig werden. Bisher unbescholtene Männer und Frauen, die beispielsweise auf einmal anfangen zu stehlen, leiden unter einer Form der Demenz, die noch weitgehend unbekannt ist. Es handelt sich um die Frontotemporale Demenz (FTD), bei der Nervenzellen im Stirnhirn und im Schläfenlappen absterben. Rund 10 Prozent aller Personen, die unter einer Demenz leiden, sind von FTD betroffen. Die mangelnde Krankheitseinsicht, fehlendes Taktgefühl, enthemmtes Verhalten, fehlende Empathie und die Unberechenbarkeit der Erkrankten machen den Angehörigen sehr zu schaffen. Weil zu Beginn der Krankheit Verhaltensveränderungen im Vordergrund stehen, kommt es nicht selten zu Verwechslungen mit psychischen Störungen. Im Buch kommen Angehörige zu Wort – sie berichten, wie sich ihr Papi oder ihre Partnerin langsam verändert und wie sie damit umgehen. Die Autorin ist als Sozialarbeiterin schon lange in der Begleitung von Angehörigen engagiert, die ihre von FTD betroffenen Familienmitglieder betreuen. Margrit Dobler: «Mitten im Leben und dement. Frontotemporale Demenz verstehen», Rüffer & Rub Cares, erscheint im September 2024. Körper, Liebe und Sexualität Jugendliche und junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten sollen künftig die Möglichkeit erhalten, sich selbstständig oder mit selbst gewählter Unterstützung zu Körper, Liebe und Sexualität zu informieren. Ein internationales Projekt der Hochschule Luzern und der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat dafür unter dem Projektnamen «herzfroh 2.0» neue Materialien entwickelt. Dazu gehört unter anderem ein digitales Spiel («Serious Game») zu Freundschaft, Liebe und Konsens. Sexuelle Selbstbestimmung, soziale Teilhabe und der Schutz der sexuellen Integrität sind allesamt Inhalte der UN-Behindertenrechtskonvention.

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