ARTISET 07/08 I 2024 41 An der Delegiertenversammlung der Föderation Artiset und ihrer drei Branchenverbände am 25. Juni in Neuchâtel stand mit dem Grundsatzentscheid zu einer neuen Mitgliederbeitrags-Systematik ein zentrales internes Geschäft an. Zu angeregten Diskussionen führten aber auch die Herausforderungen der Branche, allen voran der Personalmangel. Von Elisabeth Seifert Mit ihren Grussworten anlässlich der Delegiertenversammlung verband Florence Nater, Präsidentin des Staatsrats des Kantons Neuenburg, ein persönliches Anliegen: «Wir setzen uns im Kanton für die soziale Kohäsion ein», betonte sie. Nater ist Vorsteherin des Departements für Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt. Neben ihrem politischen Engagement war sie beruflich immer mit dem Sozialbereich verbunden. Sorgen bereitet ihr gerade auch deshalb die demografische Entwicklung, was dazu führe, so Nater, dass das Personal weniger werde, die Bedürfnisse der zu unterstützenden Personen gleichzeitig aber immer komplexer würden. Gefragt seien politische Lösungen gegen den Personalmangel, unterstreicht sie – und trifft damit ein zentrales Anliegen der Delegierten. Grosse Mehrheit für neue Beitragssystematik Im Zentrum der statuarischen Geschäfte (siehe Kasten) standen die Debatte und die Abstimmung über eine neuen Bemessungssystematik für die Mitgliederbeiträge. Nach einer ausführlichen Diskussion folgten die Delegierten mit einer grossen Mehrheit dem Antrag des Vorstands und legten den Personalaufwand als neue Bemessungsgrundlage fest. Eine Minderheit setzte sich, vor allem aus praktischen Gründen, für die Beibehaltung des bisherigen Systems mit der Anzahl der Pflege- oder Betreuungsplätze als Grundlage ein. Die Befürwortenden eines Systemwechsels argumentierten indes damit, dass immer mehr Artiset-Mitglieder auch ambulante Dienstleistungen anbieten. Aus diesem Grund bilde der Personalaufwand die betrieblichen Realitäten besser ab. Nach diesem Grundsatzentscheid werden in einem nächsten Schritt detaillierte Daten erhoben, damit die drei Branchenkonferenzen Curaviva, Insos und Youvita im Jahr 2025 die Beitragshöhe gestützt auf den Personalaufwand festlegen können. Die Summe der Beiträge wird im neuen System gleich hoch bleiben wie im bisherigen System. Am Rand der Delegiertenversammlung zeigten sich die Präsidien von Artiset und der drei Branchenverbände zufrieden damit, dass eine grosse Mehrheit der Delegierten dem Vorschlag des Vorstands für eine neue Beitragssystematik gefolgt ist. «Wir werden aber auch die Bedenken aufnehmen und versuchen, diese zu klären», versicherte etwa Marianne Streiff, Co-Präsidentin von Artiset. Kontinuierlicher Ausbau der politischen Präsenz Neben der Beitragssystematik beschäftigten die Präsidien und die Delegierten die Herausforderungen der Branche wie der Kostendruck und der Personalmangel. Herausgestrichen wurde in den Referaten und im informellen Austausch aber etwa auch die zunehmend verbesserte Sichtbarkeit von Artiset. Auf Anfrage des Magazins halten die Präsidien Rückschau auf das Jahr 2023, benennen die politischen Herausforderungen und die Aufgaben, die sich den Leistungserbringern stellen: Aktuell DIE STATUARISCHEN GESCHÄFTE Genehmigt wurden an der ordentlichen Delegiertenversammlung (DV) ARTISET vom 25. Juni in Neuchâtel folgende Geschäfte: 1. Das Protokoll der ordentlichen DV ARTISET vom 21. Juni 2023 (einstimmig) 2. Der Jahresbericht ARTISET 2023 (einstimmig) 3. D ie Jahresrechnung ARTISET 2023 sowie die Decharge Erteilung (einstimmig) 4. Wahl Revisionsstelle (einstimmig) 5. Neue Beitragssystematik für Mitgliederbeiträge a. Grundsatzentscheid für eine neue Beitragssystematik (49 Ja /10 Nein) b. Anpassung Mitgliederbeitragsreglement ARTISET (49 Ja / 10 Enthaltungen)
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