Was Freiwillige leisten und erleben | Magazin ARTISET | 7-8 2024

44 ARTISET 07/08 I 2024 Aktuell Seit einigen Jahren sind die Pflegeheime verpflichtet, Qualitätsindikatoren zu erheben. Doch wie können die vielen gesammelten Daten als Basis für Innovationen und Verbesserungsprozesse genutzt werden? Was wäre, wenn die aktuellen Daten der Langzeitpflege aus den Qualitätsindikatoren der Rai- und Besa-Formulardaten jederzeit ausgewertet und zu Qualitätsverbesserungszwecken verwendet werden könnten? Ein Dashboard mit einer visuellen Darstellung für die Analyse dieser Daten würde hier unterstützen. Besa-Qsys hat mit dem Dashboard «Care Report» ein neues Instrument entwickelt, das genau in diesem Bereich helfen kann. Im Care Report sind alle Qualitätsindikatoren visuell und verständlich in unterschiedlichen Grafiken dargestellt. Mit verschiedenen Filtereinstellungen kann genau das fokussiert und analysiert werden, was gerade interessiert. So sind Vergleichsmöglichkeiten mit kantonalen oder nationalen Zahlen oder mit ähnlichen Institutionen möglich, beispielsweise solchen mit ähnlicher Bettenzahl oder gleicher Rechtsform. Die medizinischen Qualitätsindikatoren (MQI) können auf Abteilungsebene in einem anschaulichen Netzdiagramm einander gegenübergestellt werden. Unkomplizierter Zugang zu aktuellen Daten Bislang wurden die Benchmark-Daten aus den PflegebedarfsAssessments Rai und Besa erst im Folgejahr mittels eines statischen Berichts von Besa-Qsys zur Verfügung gestellt. Für die Langzeitpflegeinstitutionen war ein Arbeiten mit den Daten auf diese Weise nur erschwert möglich. Trotz der klinischen Bedeutung dieser Daten nutzen entsprechend nur wenige Institutionen diese aktiv für interne Qualitätsverbesserungs-Massnahmen. Dieses Zögern, mit den MQI-Daten zu arbeiten, könnte durch die Einführung von Werkzeugen wie dem Dashboard Care Report überwunden werden. Dieses Tool bietet einen unkomplizierten Zugang zu aktuellen QI-Daten und ermöglicht es den Langzeitpflegeinstitutionen, diese Daten für die Überprüfung und Verbesserung von internen Qualitätsthemen zu verwenden. Doch wie können die Institutionen damit arbeiten, und was ist deren Mehrwert? Die Antwort ist gleichermassen einfach wie komplex: Das Dashboard ist so aufgebaut, dass die Daten möglichst einfach zu lesen sind. Dennoch braucht es Mitarbeitende, die diese interpretieren und die Kontextfaktoren herausarbeiten können. Diese Faktoren können beispielsweise sein, wie viele Bewohnende mit einer Demenzerkrankung gerade in der Institution leben oder wie gut die Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Dienst funktioniert. Wie das Dashboard verwendet werden kann Die Arbeit mit dem Dashboard lässt sich folgendermassen veranschaulichen: In einer Langzeitpflegeinstitution mit fünf Abteilungen zeigt das Netzdiagramm der MQI, dass es in einer Abteilung signifikant mehr Bewohnende gibt, die Schmerzen bei der Fremdeinschätzung aufweisen, als in den anderen Abteilungen. Eine Analyse der Kontextfaktoren ergibt, dass in dieser Abteilung aktuell viele Bewohnende mit einer demenziellen Erkrankung leben. Ausserdem hat eine Pflegefachperson kürzlich eine Weiterbildung zum Thema Schmerz abgeschlossen und ist besonders sensibilisiert. Sie hat das Team der Abteilung in der Schmerzerfassung geschult, was zu einer genaueren Erfassung geführt hat. Nach der Datenauswertung wird nun der gesamte Schmerzmanagement-Prozess überarbeitet. Es wird eine Richtlinie Ein Dashboard hilft bei der Indikatoranalyse Die Firma Besa-Qsys hat ein neues Instrument entwickelt, das Pflegeheimen hilft, die medizinischen Qualitätsindikatoren für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu nutzen. Die Indikatordaten sind jederzeit abrufbar und ermöglichen unter anderem Vergleiche mit kantonalen und nationalen Zahlen oder auch mit ähnlich aufgestellten Institutionen. Von Natascha Nielen*

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