kurz & knapp 28 ARTISET 09 I 2022 Cannabis als Medizin zugelassen Das Interesse an Cannabisarzneimitteln ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Deshalb hat das Parlament Cannabis zu medizinischen Zwecken per 1. August 2022 zugelassen. Das geänderte Betäubungsmittelgesetz erlaubt die Therapie mit cannabishaltigen Arzneimitteln, Cannabis-Extrakten oder Medizinal-Cannabisblüten, und zwar ohne Ausnahmebewilligung des BAG. Allerdings müssen Ärztinnen und Ärzte dem BAG in den ersten beiden Jahren Therapiedaten melden. Cannabisarzneimittel finden vorwiegend Verwendung bei chronischen Schmerzzuständen, zum Beispiel neuropathischen oder durch Krebs verursachten Schmerzen, bei Spastik und Krämpfen, die durch Multiple Sklerose oder andere neurologische Krankheiten ausgelöst werden und bei Übelkeit und Appetitverlust im Fall einer Chemotherapie. Durch die Gesetzesänderung wurden Anbau, Verarbeitung, Herstellung und Handel von Cannabis zu medizinischen Zwecken dem Bewilligungs- und Kontrollsystem von Swissmedic unterstellt. Pflegen nach Bio-Rhythmus Die auf geriatrische Reha spezialisierte Klinik Wartenberg in Bayern macht’s vor: Die Dienstzeiten richten sich teils nach dem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus der Pflegefachleute. Bei Mitarbeiterbefragungen und Qualitätsaudits seien immer wieder Themen wie Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und auch psychosomatische Beschwerden aufgetaucht, erklärt Norman Dassler, Mitinitiator des Projekts, gegenüber «PflegenOnline». Das Ziel lautete also, das System zu optimieren, sodass weniger gegen die innere Uhr gearbeitet wird. Dafür, so zeigte sich, genügen oft kleine Anpassungen der Schichtzeiten um 20, 30 Minuten, und das sei ohne Qualitätsverlust in der Patientenversorgung machbar. «Die Stationsleitungen können die Teams so zusammenstellen, dass es zu den einzelnen Chronotypen passt», sagt Dassler. Die Absicht dahinter: «So laufen die Pflegefachkräfte den Einrichtungen vielleicht nicht mehr weg, und der Beruf wird attraktiver, weil die Pflegenden persönliche Zuwendung undWertschätzung erfahren.» Die Chronozeiten sollen deshalb künftig im System der Klinik hinterlegt und für die Planung abrufbar gemacht werden. Pro Mente Sana I: Die Stiftung Pro Mente Sana eröffnet eine neue Geschäftsstelle im Kornhaus Bern. Pro Mente Sana II: Ein Testlauf mit dem neuen Selbst-Check psychische Gesundheit «Wie geht’s dir?» zeigt: Fast drei von vier Menschen in der Schweiz geht es nur mittelprächtig, 40 Prozent sind psychisch hoch oder sehr hoch belastet. Energieversorgung: Der Bund plant im Herbst eine Informationskampagne zu sparsamem Erdgas- und Stromverbrauch. Die Föderation Artiset wird sich zusammen mit ihren Branchenverbänden für die Systemrelevanz der Branchen einsetzen. Zufriedenheit: Drei Hundertjährigen-Studien zeigen: Diese hochbetagten und oft sehr gebrechlichen Menschen sind trotz durchschnittlich fünf Erkrankungen selten depressiv und so zufrieden mit ihrem Leben wie 45-Jährige. Arbeitszeit: Ferien, Freitage oder weniger Wochenarbeitszeit: Die private Berner Lindenhof-Gruppe stellt es den mitarbeitenden frei, wie sie reduzieren wollen – so oder so bedeutet das am Ende mehr Freizeit zum gleichen Lohn. kurz & knapp
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