Grenzverletzungen angehen | Magazin ARTISET | 9 2024

34 ARTISET 09 I 2024 Aktuell Das Monitoring zur Situation des Pflegepersonals belege die Notwendigkeit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen, betonen Curaviva-Geschäftsführerin Christina Zweifel und Catherine Bugmann, Projektleiterin Politik von Artiset. Sie gehen hart ins Gericht mit dem Entwurf des Bundes zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Der Bund sage nichts über die Kosten und deren Finanzierung. Interview: Elisabeth Seifert «Kosten müssen transparent ausgewiesen werden» Mit dem nationalen Monitoring des Pflegepersonals, das Anfang Juli lanciert worden ist, soll über die Jahre die Wirksamkeit der Umsetzung der Pflegeinitiative überprüft werden. – Welches Bild zeigt sich jetzt, zu Beginn der Umsetzung? Catherine Bugmann: Die Daten belegen einen Fachkräftemangel, den man ernst nehmen muss: Die ausgeschriebenen Stellen haben sich seit 2018 praktisch verdoppelt. Man sieht aus den Zahlen auch, dass die Alters- und Pflegeheime bei den Löhnen aufgrund unterschiedlicher Tarife weniger Spielraum haben als die Spitäler und die Spitex. Die Heime haben innerhalb der Pflegebranche also besonders viele Nachteile? Bugmann: Das macht für sie die Situation in einem ausgetrockneten Arbeitsmarkt besonders schwierig. Die Verantwortlichen wünschen sich deshalb im Hinblick auf die Löhne gleich lange Spiesse mit den anderen Akteuren. Wir haben eigentlich gehofft, dass der Bundesrat diese Ungleichheit beheben wird im Rahmen der zweiten Etappe zur Umsetzung des neuen Pflegeartikels, bei der es um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen geht. Das aber ist nicht der Fall. Christina Zweifel: Was das nationale Monitoring betrifft: Die Daten und die Fakten sind nicht neu, aber wichtig ist, dass wir jetzt das erste Mal national aufbereitete Daten zur Personalsituation haben. Entscheidend ist für mich besonders die Entwicklung dieser Daten in den nächsten Jahren. Damit haben wir einen guten Gradmesser für die Wirksamkeit der Massnahmen, die im

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