Grenzverletzungen angehen | Magazin ARTISET | 9 2024

ARTISET 09 I 2024 39 entfällt, die Hemmschwelle für einen ersten Kontakt sinkt markant. Diese Kombination aus guten Social-Media-­ Inhalten und Kurzbewerbung heisst «Social Recruiting» und hat einen entscheidenden Vorteil: Im Gegensatz zu Job-Inseraten werden nicht nur die aktiv Stellensuchenden erreicht. Individueller als ein klassisches Inserat seien die Videos und Bilder auf jeden Fall, bestätigt Daniel Sommer, Institutionsleiter des Alters- und Pflegeheim Bad-Ammannsegg im Kanton Solothurn: «Mit den Kampagnen auf Facebook und Instagram vermitteln wir Emotionen und zeigen authentisch, was uns ausmacht – das finde ich toll.» Bad-Ammannsegg arbeitet seit rund einem Jahr mit Risem zusammen und konnte in dieser Zeit sechs Pflegekräfte aller Ausbildungsstufen einstellen. Für die Institution, die sich schon seit langem offen gegenüber den neuen Medien zeigt und sogar einen eigenen YouTube-­ Kanal besitzt, ist Social Recruiting auch aus Kostensicht interessant: «Nach einem gewissen Initialaufwand – Bilder und Videos müssen erstellt und die Texte freigegeben werden – lassen sich die Inhalte beliebig ausspielen und bilden ein stabiles Fundament. Die Kosten sind im Vergleich zu Temporäranstellungen attraktiv und die Wirkung der Kampagne deutlich nachhaltiger», ist Sommer überzeugt. Regionale Sichtbarkeit Stalder – der mit seinem Unternehmen schon mehr als 130 Unternehmen begleitet hat – sieht in den sozialen Netzwerken grosses Potenzial: «Viele Betriebe leisten Bemerkenswertes, sprechen aber kaum darüber. Eine Online-Kampagne bringt regionale Sichtbarkeit – bei möglichen Mitarbeitenden, bei Angehörigen und auch bei der Bevölkerung. Dies hat Karin Agthe, Leiterin Pflege und Betreuung beim Alters- und Pflegeheim St. Elisabethen in Basel, bei der Zusammenarbeit mit Risem ebenfalls so erlebt: «Unsere Institution liegt in einem schönen und ruhigen Quartier. Dadurch sind wir in der Umgebung weniger bekannt als andere, zentrumsnahe Heime. Mit der Online-Kampagne konnten wir unsere regionale Sichtbarkeit steigern.» Eine erste Runde vor den Sommerferien habe zwar nicht den erwünschten Erfolg in Sachen Rekrutierung gebracht, aber dank der Präsenz in den Sozialen Medien seien die Website und die dortigen Stelleninserate erfreulicherweise vermehrt aufgerufen worden, so Karin Agthe. «Wir werden auf jeden Fall weitere Kampagnen schalten und glauben daran, dass sich die ansprechenden Imagefilme und Bilder bewähren werden.» Inzwischen darf Risem zahlreiche Institutionen zur Kundschaft zählen. Äusserst zufrieden ist das «Schlössli Pflegeheim am See» in Bönigen – es konnte innerhalb von zwei Monaten gleich drei neue Mitarbeitende einstellen und ist mit weiteren Kandidierenden im Gespräch. *Rahel Meister im Auftrag von Risem - Employer Branding und Personalgewinnung, Solothurn. Eine Pflegende und ein Bewohner im Alters- und Pflegeheim Bad-Ammannsegg SO: Genügend Pflegende zu finden, die sich um die älteren Menschen kümmern, ist alles andere als einfach. Foto: zvg

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