Innovationen entwickeln und umsetzen

kurz & knapp 32 ARTISET 06 I 2023 kurz & knapp Behinderung: Im Jahr 2022 haben im Kanton Zürich 570 junge Erwachsene trotz Handicap und damit einhergehendem Anspruch auf eine IV-Rente eine neue Anstellung gefunden. Das sind deutlich mehr als im Jahr zuvor. Jugendliche: Internet-Pornografie wird gemäss Behörden immer mehr von Kindern und Jugendlichen abgerufen und geteilt. Dabei handelt es sich oft auch um selbst produzierte Videos oder um Sexting. Eine neue Kampagne der Schweizerischen Kriminalprävention will dagegen ankämpfen Gehörlose: Die SRG baut das Angebot von Sendungen in Gebärdensprache laufend aus. Neu wird auch das People-Magazin «Gesichter&Geschichten» übersetzt. Sehbehinderung: Die SBB wollen mit den neuesten akustischen Türsignalen eigentlich Menschen mit Sehbehinderung das Zugfahren einfacher machen. Ausgerechnet diese Menschen aber fühlen sich durch die lauten Signale zum Teil gestört. Gesellschaftliches Fundament Fürsorge Die deutsche Familienbegleiterin und Autorin Susanne Mierau hat ein Buch geschrieben über den Wert und die Notwendigkeit der Fürsorge. «Viele Menschen haben immer noch das Gefühl, man muss alles allein schaffen und darf nicht um Hilfe bitten», sagt sie. Doch alle Menschen benötigen Fürsorge. Ohne Fürsorge könnten Kinder nicht gross, Kranke nicht gesund oder ältere Menschen nicht alt werden. Zudem, sagt Mierau, gebe die Fürsorge auch denen etwas, die für andere Menschen da sind, sie unterstützen oder pflegen: «Das kann tief erfüllend sein.» Doch obwohl Fürsorge die Gesellschaft am Laufen halte, werde sie als gesellschaftlicher Wert oft vernachlässigt. In ihrem Buch plädiert Mierau dafür, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu einer neuen Haltung finden, «damit die Gesellschaft nicht das eigene Fundament zerstört». EPD verliert an Attraktivität Die Schweizer Bevölkerung begegnet dem Elektronischen Patientendossier EPD immer skeptischer. Das stellt das Swiss eHealth Forum in seinem E-Health-Barometer für 2023 fest. Die Zahl der Menschen in der Schweiz, die das EPD grundsätzlich als gute Sache erachten, sei leicht gesunken. Auch der Zuspruch unter dem Gesundheitspersonal ist rückläufig. Gefragt, ob sie selbst ein elektronisches Patientendossier eröffnen und verwenden würden, antworteten nur 39 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner mit «Ja». 23 Prozent wären hingegen nicht bereit, ein persönliches EPD anzulegen. Nur 3 Prozent der Befragten würden für den Zugang zum EPD zahlen, unabhängig vom Angebot. Für 24 Prozent sei die Zahlungsbereitschaft vom genauen Angebot abhängig, der Grossteil (66 Prozent) würde aber nicht für den EPD-­ Zugang zahlen. 2022 hatten sich noch insgesamt 30 Prozent bereit erklärt, generell oder unter Umständen für das EPD zu zahlen. BUCHTIPP Susanne Mierau, «Füreinander sorgen. Warumunsere Gesellschaft ein neues Miteinander braucht.»Rowohlt.Verlag, 256 Seiten, 26.90 Fr.

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